Vor der Vorpremiere seines „Richard II.“ in Bregenz gesteht Regisseur Johan Simons im Interview sein Mitleid für den gestürzten König - und erläutert, warum eine Frau den Nachfolger Bolingbroke spielt.
Sie inszenieren „Richard II.“ fürs Burgtheater. Wie geht es Ihnen damit, im Ausnahmezustand zu proben?Unser Glück im Unglück war, dass wir sowohl bei den Endproben im November als auch in einer zweiten Phase im Februar viel mehr Zeit auf der Bühne statt auf der Probebühne verbringen konnten, als das sonst üblicherweise möglich gewesen wäre. Das hat diese Phasen der Arbeit äußerst intensiv gemacht.
Der polnische Theatermacher Jan Kott hat einst über diese Königsdramen gesagt, dass in ihnen die Herrscher wechseln, das Drama aber immer dasselbe bleibe. Was ist für Sie an „Richard II.“ das Besondere? Es ist eine Ausnahme zu dieser Regel. Schauen wir auf die Bewegung in den Stücken! Hamlet oder Macbeth geraten allmählich in einen Konflikt, stets mit der Möglichkeit zu Ausflüchten, Abschweifungen, Alternativen. Denken Sie an die Totengräberszene. Bei Richard ist der Konflikt von Anfang an da, er lässt einen nicht mehr los. Alle sind stets mit ihm beschäftigt, es gibt keine einzige Szene, in der er nicht zur Sprache kommt. Es ist ein rein inneres Drama.
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