Vergangene Woche trudelte die Studie eines renommierten Absenders ein. Wirtschaftskapitäne rund um den Globus waren Ende 2019 gefragt worden, was ihnen Angst mache. Eine Menge, wie sich herausstellte, und es wurde genussvoll breitgetreten. Die Wirtschaft, die Umwelt, die Politik. Die Aussendung strotzte von Begriffen wie „Pessimismus“, „Bedrohung“ und „Sorge“.
Diese Woche flatterte die nächste Studie herein. Die Zahl der freien Stellen sinke, resumiert ein bekannter Personalberater, der Stellenanzeigen abgezählt hatte. Schaut man sich die Zahlen an, ist der Rückgang minimal. Doch der Text kommentiert ihn mit Worten wie „Trendwende“, „besonders hart traf der Stellenrückgang“ und „größte Verlierer“.
Nun weiß jeder, der schon einmal eine Studie ausgewertet hat, dass es nicht die Zahlen sind, an denen das Auge hängenbleibt. Die Attribute daneben zählen. „Schlecht“ bringt mehr Aufmerksamkeit als „gut“. Und auch ein kleines Minus lässt sich mit einem „besorgniserregend“ dramatisieren. Woher kommt diese Lust an schlechten Nachrichten? Diese Freude am Herbeireden einer Krise, am schlechte-Stimmung-Machen, am Leute-Herunterziehen? Natürlich, only bad news are good news. Aber sie bewirken etwas. Sie zerstören das Konstruktive, die Energie, den Elan. Sie reden die Krise herbei.Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler.
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