Es ist ein boomendes Geschäft: Unzählige Agenturen im In- und Ausland bieten mittlerweile Studenten an, für sie Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten zu verfassen. Die Ghostwriter sind, wie Recherchen der „Krone“ ergaben, oft Uni-Professoren.Der etwa 50-jährige Mann - nennen wir ihn Robert S., er will nicht, dass sein wahrer Name veröffentlicht wird -, also dieser Mann, der jetzt in seinem Büro in einer österreichischen Stadt sitzt, wirkt seriös.
Außerdem wird auf den Websites ausführlich der Ablauf der „Deals“ erklärt: Der Kontakt mit den Schreibern könne anonym stattfinden; genauso wie die Geldüberweisungen für deren Leistungen. Eine Festlegung konkreter Beträge dafür wäre erst nach Gesprächen, die Legung von Vorangeboten allerdings bereits vorweg möglich. Die Interessenten hätten bloß per Mail die Titel ihrer geplanten Arbeiten zu nennen.
Per Mail wurden seine Kontaktdaten übermittelt, der Experte - er heiße Karl - warte auf einen Anruf. Karl ist unter einem tschechischen Anschluss erreichbar: „Ich lebe im Ausland, bin aber Wiener“, berichtete er in verbindlichem Plauderton; und dass er Romanistik, Anglistik und Geschichte studiert habe - und sich sehr für die Jahrhundertwende-Zeit interessiere. Weshalb er selbstverständlich einiges über Schnitzler wisse.
„Wir stellen ihnen lediglich Vorlagen zur Verfügung, die sie umschreiben sollten.“ Und, wenn sie das nicht tun? „Dann liegt das nicht in unserer Verantwortung.“ Etwa 19.000 Aufträge bekommt die Agentur Beckmann jährlich, „darunter auch von vielen Österreichern“.
Wenn man Lesen und Schreiben nicht mehr in der Schule gelernt hat.
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