Seit Jahresbeginn gilt in Brüssel auf fast allen Straßen etwas, was sich in Wien nicht einmal die gewesene grüne Vizebürgermeisterin getraut hat: Tempo 30. Dieser Tage zog die Stadtregierung eine erste Bilanz, die erwartungsgemäß positiv ausfiel. Die Zahl der Unfälle sank, der Verletzten, und auch der Toten. Am meisten profitierten die Autofahrer: im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2020 gab es in den ersten vier Jahresmonaten 460 Unfälle.
Der 30er sollte also auf breite Zustimmung stoßen. Das Problem ist nur: Am Lenkrad ist jeder sich selbst der nächste. Das ist auch verständlich, denn wenn man von A nach B will, aber nicht so schnell vorankommt, wie man das möchte oder muss, interessiert einen der Durchschnitt nicht.
Was soll man darauf sagen? Es bringt erfahrungsgemäß wenig, solche Menschen an den arithmetischen Zauber der Quadratwurzel zu erinnern und daran, dass Bremswege nicht linear mit der Geschwindigkeit länger oder kürzer werden. Mittelfristig, hoffe ich, wird sich die Akzeptanz der stadtweiten 30er-Zone durchsetzen: Einfach deshalb, weil die Masse sich daran hält, und der Mensch ein Gewohnheitstier ist.Jeden Tag. Überall.
Gibts in Graz seit 30 Jahren. Hat sich bewährt.
Geht doch
Vielleicht etwas für Wien?
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