Ein funktionierendes Gesundheitswesen ist essenziell für die Gesellschaft. Es garantiert ein flächendeckendes Netz an Hausärzten, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Apotheken, Rehazentren, Röntgeninstituten. Ist jemand krank, wird ihm schnell und kompetent geholfen. Die Kosten trägt die Allgemeinheit. Das Gesundheitssystem soll für die Menschen da sein, für den Patienten. Alles ist auf sein Wohlergehen ausgerichtet.
Doch die Versorgung der Bürger mit medizinischer Infrastruktur hat auch andere gesellschaftsrelevante Nebeneffekte. Sie ist ein nicht unwesentlicher Wirtschaftsfaktor. Laut Statistik Austria betrugen die privaten und öffentlichen Ausgaben für Gesundheit im Jahr 2018 in Österreich etwas mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts . Jeder zehnte Euro wurde also in den Gesundheitsbereich investiert. Tendenz steigend. Der Wirtschaftssektor Gesundheit schafft immer mehr Jobs.
Hier generieren derzeit 500 private Unternehmen mit insgesamt rund 23.000 Beschäftigte 12 Milliarden Euro im Jahr - von Pharmariesen wie Boehringer-Ingelheim mit seinem Standort im 12. Bezirk über Prothesenhersteller hin bis zu kleinen Start-ups. Die entwickeln Apps, die Hautkrankheiten via Smartphone erkennen, programmieren Analyse-Software für Radiologen, entwickeln Materialien, die Sehnen ersetzen sollen.
Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke nennt drei konkrete Projekte,"um Innovationen voranzutreiben." So soll eine eigene Zulassungsstelle für Medizinprodukte geschaffen werden. Außerdem will die Stadt 1000 Quadartmeter Laborflächen nach Co-Working-Prinzip in St. Marx zur Verfügung stellen. Die Stadt denke auch an die Errichtung eines Technologiezentrums in der Größenordnung von 8.000 Quadratmetern und Investitionen von rund 30 Millionen Euro.
Der Präsident der Ärztekammer Wien, Thomas Szekeres, freut sich über den Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Ärzteschaft."Wir stellen unsere medizinische Erfahrung gerne bereit. Sei es als Impulsgeber für Unternehmer, sei es für die Weiterentwicklung des Wiener Gesundheitswesens", sagt er. Schließlich geht es in erster Linie um den Patienten. Erst in zweiter um Geld.
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