München – Das Denkmal für Michael Jackson vor dem Bayerischen Hof in München spricht eine deutliche Sprache: „Innocent“ steht da auf Fotos des King of Pop. „Unschuldig.“ Denn für viele Jackson-Fans ist die Sache ganz klar: Die heftigen Missbrauchsvorwürfe gegen ihr Idol, die in der Dokumentation „Leaving Neverland“ erhoben werden, sind aus ihrer Sicht nichts als Lügen.
„Über „Leaving Neverland“ spricht die Welt“, sagt ProSieben-Chefredakteur Stefan Vaupel. „Kindesmissbrauch ist eins der größten gesellschaftlichen Tabu-Themen unserer Zeit. Kirche, Künstler und andere haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder das Schweigen ihrer Opfer erkauft. Deshalb zeigen wir „Leaving Neverland“.“ Begleitet wird die US-Dokumentation am Samstagabend von einer eigenen ProSieben-Sendung.
In Fan-Foren im Internet werden die Protagonisten des Films teils wüst beschimpft. Jacksons Unschuld ist dort keine Vermutung, sondern Gewissheit. Ein solches Verhalten sei für Fans ganz normal, sagt der Würzburger Professor Harald Lange, Gründer des Instituts für Fankultur. „Fans beurteilen ihr Idol, ihren Star, ihre Mannschaft nicht rational, sondern aus einer emotionalen Perspektive heraus.“ Eine rationale Einschätzung könne man nicht erwarten.
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