. Der Weg von Boris Johnson zum britischen Premierminister ist noch nicht zu Ende, aber das Ziel rückt täglich näher. Einen Tag nach seinem 55. Geburtstag konnte der konservative Politiker am Donnerstag bei einer weiteren Abstimmung in seiner Parlamentsfraktion mit 157 von 313 Stimmen erstmals mehr als 50 Prozent seiner Abgeordnetenkollegen hinter sich vereinigen.
Nach den Regeln der britischen Konservativen werden nach der Vorauswahl die etwa 120.000 Mitglieder der Partei über ihren neuen Chef entscheiden. Johnson gilt als „Liebling der Partei“, in den Wahlveranstaltungen in den nächsten vier Wochen kann er sich wohl nur mehr selbst gefährlich werden. Der frühere Außenminister und Ex-Bürgermeister von London ist für seine lose Zunge gefürchtet.
Johnson, der sich derzeit betont um Zurückhaltung bemüht, hat sich zuletzt für „Sager“ wie den Vergleich von verschleierten Frauen mit „Briefschlitzen“ und „Afrikaner grinsen wie Wassermelonen“ zwar entschuldigt. Zugleich aber fügte er hinzu: „Die Menschen mögen es, wenn man redet, wie einem der Schnabel gewachsen ist.“ Insbesondere zu der scheidenden Premierministerin Theresa May mit ihrem distanzierten und automatenhaften Auftreten bietet Johnson ein Kontrastprogramm.
Es besteht aber kein Zweifel, dass Johnson auch ohne diese vermeintliche „Schützenhilfe“ seinen Traum verwirklichen wird. Gove, der gestern erstmals den zweiten Platz erreichte, gab sich zwar betont zuversichtlich: „Es ist alles offen.“ In der Realität wird der Volkstribun Johnson mit dem eher weltfremd wirkenden Gove leichtes Spiel haben.
Der bisherige Amtsinhaber Philip Hammond trat gestern den Aussagen der konservativen Kandidaten entgegen, das Brexit-Abkommen neu verhandeln zu können: „Sie sind nicht aufrichtig zu den Wählern. Das ist der bestmögliche Deal.“ Er warnte, dass auch der neue Regierungschef vor demselben Problem stehen werde, an dem bereits May gescheitert ist: „Wenn der neue Premier die Blockade im Parlament nicht aufheben kann, muss er neue demokratische Wege finden.
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