Auf Nachfrage des KURIER bestätigte Daniel Froschauer, der Vorstand der Wiener Philharmoniker, und Geschäftsführer Michael Bladerer das Gerücht:"Ja, ein Teil der Wiener Philharmoniker wurde geimpft." Das Orchester sei der Stadt Wien"sehr dankbar für ihre Unterstützung in dieser so schwierigen Zeit“.
Froschauer und Bladerer begründen die Bevorzugung dahingehend, dass"die Wiener Philharmoniker spielfähig bleiben müssen". Es gäbe unterschiedliche Spielverpflichtungen wie das Sommernachtskonzert im Park von Schloss Schönbrunn oder auch Auftritte im Ausland, die an internationale TV- und andere Medienkooperationen geknüpft sind."Diese Verpflichtungen können nur wahrgenommen werden, wenn beide Teilimpfungen verabreicht wurden.
Jener Teil der Wiener Philharmoniker, der an diesen Projekten mitwirkt, wurde geimpft."Es handelt sich dabei um 95 Impfdosen." Mithin wurde mehr als die Hälfte der Musiker bereits geimpft.
Gerhard Ruiss, Sprecher der IG Autorinnen Autoren, reagierte erbost. Er hatte gefordert, dass Kunst- und Kulturschaffende als Berufsgruppen im Impfplan berücksichtigt werden sollen: "Von individuellen Vorzugsbehandlungen und schließlich automatischen Benachteiligungen anderer war da nicht die Rede." Ruiss stellt eine"eklatante Ungleichbehandlung" fest:"Die Argumente, die jetzt vorgebracht werden, gelten auch für zahlreiche andere, die ebenso arbeitsfähig bleiben müssen und Verpflichtungen haben. Es ist vollkommen unverständlich, dass etwas für die einen selbstverständlich sein soll, das für die anderen unzugänglich bleibt."
Doch eine Zweiklassengesellschaft in Österreich!!
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