Politik

Kickl ist durch Vorzugs-Stimmen Nr. 1 der FPÖ

Herbert Kickl hat seinen Parteichef vom ersten Listenplatz verdrängt. Er bekam mehr als doppelt so viele Vorzugsstimmen wie Norbert Hofer.

Heute Redaktion
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Klubobmann Herbert Kickl ist Vorzugsstimmen-Kaiser der FPÖ.
Klubobmann Herbert Kickl ist Vorzugsstimmen-Kaiser der FPÖ.
Bild: picturedesk.com

Nur selten gelingt es jemandem, durch Vorzugsstimmen bei einer Nationalratswahl an die Spitze der Liste katapultiert zu werden. FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat das nun offiziell geschafft.

Er hat Parteichef Norbert Hofer vom ersten Listenplatz auf der Bundesliste verdrängt. Und das, obwohl die Zahlen aus Wien noch immer fehlen.

Erster Platz fix

Der Ex-Innenminister hat 60.541 Vorzugsstimmen erreicht (ohne Wien). Dass er damit weit mehr hat als sein Parteichef, war ja bereits bekannt. Nun wissen wir: Es reicht auch, um laut Wahlordnung nach ganz vorne gereiht zu werden.

Bitter für Norbert Hofer: Der FPÖ-Chef hat nicht annähernd so viele Vorzugsstimmen - wohl auch wegen dieser unglücklichen Namensgleichheit.

Prozentregel

Nicht nur die Anzahl der Stimmen ist entscheidend, sondern auch das Verhältnis zur Menge der Wähler. Kickl bekam 7,8 Prozent von 7,8 Prozent aller FPÖ-Wähler eine Vorzugsstimme. Diese Prozentregel beschert ihm die Reihung an die Spitze, Norbert Hofer - der als Spitzenkandidat wahlgekämpft hat - wird auf Platz 2 verdrängt.

Die Stimmen aus Wien fehlen zwar noch, werden das Ergebnis aber nicht beeinflussen. Hier gab es 105.289 Stimmen für die FPÖ. Da Kickl derzeit bei 60.541 Vorzugsstimmen hält und Hofer bei 25.630, gilt es als unwahrscheinlich, dass sich die Reihung nochmal umdreht.

Die endgültige Bilanz der Vorzugsstimmen legt die Bundeswahlbehörde nach ihrer Sitzung am 16. Oktober vor.