Polemik löste der Beschluss der Erzdiözese Bologna aus, für die am Freitag geplanten Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, des heiligen Petronius, den Gästen von Suppenküchen Tortellini mit Füllung aus Hühner- statt aus Schweinefleisch zu servieren.

Dieser Beschluss sei aus Respekt vor den islamischen Migranten ergriffen worden, die laut ihrer Tradition nicht Schweinefleisch essen können, verlautete es aus der Diözese Bologna.

Salvini verärgert

Der Chef der rechten Lega und Ex-Innenminister Matteo Salvini reagierte verärgert auf die Nachricht, dass in Bologna Tortellini mit Hühnerfleisch serviert werden: "Der Bischof von Bologna radiert mit dieser Maßnahme einfach unsere Geschichte und Tradition aus", kritisierte Salvini.

Prompt kam die Reaktion des Erzbischofs von Bologna, Matteo Zuppi. Es sei eine normale Regel der Gastfreundlichkeit, dafür zu sorgen, dass alle Gäste an einem Fest teilnehmen können - auch jene Personen, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch zu sich nehmen wollen, sagte der Bischof.

Im Kreuzfeuer

In Italien wird zurzeit auch um das Thema des Kruzifixes in den Schulklassen gestritten. Die Bischofskonferenz CEI reagiert kritisch auf die Worte des italienischen Bildungsministers Lorenzo Fioramonti, der sich für die Entfernung von Kruzifixen aus allen Schulklassen in Italien ausgesprochen hat.

"Das Kreuz in den Schulkassen ist kein Symbol, das Konflikte nähren sollte. Im Gegenteil, hier geht es nicht um eine Frage der Religion, sondern der Zivilisation. Christentum bedeutet Aufnahme von Ausländern und Integration", kommentierte der Generalsekretär der CEI, Bischof Stefano Russo. Lega-Chef Salvini reagierte auch hier ärgerlich: "Hände weg vom Kruzifix, das Teil unserer Kultur und Identität ist."