Politik

Ludwig unterstützt Rendi-Wagners Deutsch-Kurs

Heute Redaktion
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stellte sich gestern demonstrativ hinter seinen Vertrauten Christian Deutsch: Parteichefin Pamela Rendi-Wagner dürfe sich ihren Bundesgeschäftsführer selbst aussuchen.

Ludwig: "Deutsch war sicher ein sehr gutes Element im Wahlkampf." Zuvor hatte es, unter anderem von SPÖ-Jugendorganisationen, heftige Kritik an der Nominierung des "wenig erfolgreichen Wahlkampfmanagers" gegeben.

Rendi-Wagner wackelt nicht

Zwar rumort es in der SPÖ weiter, aber glaubt man SPÖ-Granden, werde Rendi-Wagner noch länger als Parteichefin im Amt sein. Potenzielle Nachfolger – wie Nationalratspräsidentin Bures oder Burgenlands Landeschef Doskozil – hätten in ihrer Heimat Stimmen verloren, seien daher fürs erste "kaltgestellt".

Ludwig steht zu Rendi-Wagner: "Wir gewinnen und verlieren gemeinsam." Wichtig sei jetzt eine Organisationsreform, schon deswegen, weil die SPÖ rund 1,5 Mio. Euro Parteienförderung verliere. Ludwig ist für Gespräche mit der ÖVP, aber gegen eine Koalition "um jeden Preis".

Die Roten wären aber ohnehin "nicht Kurz' erste Wahl". Die Wien-Wahl 2020 werde besser für die SPÖ laufen, so Ludwig, der "die FPÖ aber noch nicht abschreiben" würde. Er warnt aber seinen erstarkten grünen Koalitionspartner: "Wie man in den Wald hineinruft, schallt es zurück."

Kern-Sohn trat aus SPÖ aus



"Ich freue mich, den Weg mit euch weiterzugehen", versuchte Pamela Rendi-Wagner ihren eigenen Mitgliedern Sonntagabend Mut zuzusprechen. Einer mit prominentem Namen ist auf diesem gemeinsamen Weg schon in eine andere Richtung abgebogen – Nikolaus Kern.

Wie "Heute" erfuhr, ist der Sohn des früheren SPÖ-Kanzlers aus der Partei ausgetreten. Auf das Gerücht angesprochen, bestätigt Kern junior den Schritt: "Ja, das stimmt. Ich habe am Sonntag erstmals seit Langem auch nicht die SPÖ gewählt, sondern Helmut Brandstätter meine Vorzugsstimme gegeben."

"War richtige Entscheidung"

Das "katastrophale Ergebnis und wie man damit umgeht" habe ihm gezeigt: "Es war die richtige Entscheidung." Zu Christian Deutsch als neuem Bundesgeschäftsführer fällt Niko Kern nicht viel ein, außer: "Als PR-Experte muss Deutsch wissen, dass seine erste Handlung sein eigener Rücktritt sein muss. Er steht der ersehnten Öffnung der Partei auch diametral entgegen."

Rendi-Wagner tue ihm leid: "Sie ist eine gute Spitzenkandidatin, aber von den falschen Leuten beraten. Viele ihrer Probleme sind hausgemacht."