Die erste Riesenbatteriefabrik Europas

VW wird sich mit 20 Prozent an der Fabrik beteiligen – und lässt sich das 900 Mio. Euro kosten.
VW wird sich mit 20 Prozent an der Fabrik beteiligen – und lässt sich das 900 Mio. Euro kosten.(c) imago images / Patrick Scheiber (Patrick Scheiber/Kegler)
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Batterien gelten als Hürde bei der Verbreitung von E-Autos. Nun entsteht die erste Gigafabrik Europas – im teuren Schweden.

Europa und die Autobaunation Deutschland hätten den Anschluss an die weltweit anbrechende Ära des Elektrofahrzeugs verschlafen, heißt es derzeit immer wieder. Als Flaschenhals gelten Batterien. Im Gegensatz zu den USA und vor allem den asiatischen Weltmarktführern gibt es bislang in ganz Europa keine einzige Großanlage zur Produktion von Strombatterien.

Im Herbst beginnen die Ex-Tesla-Topmanager Peter Carlsson und Paolo Cerruti deshalb, in der nordschwedischen Kommune Skellefteå die erste Batteriegigafabrik Europas mit Hilfe großer Investoren zu errichten.
Dazu wurde eine enorme Fläche von 50 Hektar oder 70 Fußballfeldern mitten im Wald, zehn Autominuten vom Rathaus, eingeebnet. 40.000 Bäume wurden gefällt. Bis 2021 sollen zwei von vier Großanlagen der Batteriefabrik die Produktion aufnehmen. Zwei Anlagen haben eine Produktionskapazität von rund 15 Gigawattstunden im Jahr.

Es sei wichtig, schnell zu sein, so Carlsson, bevor der richtig große Elektroautoboom losgehe. „Wenn niemand etwas tut, wird Europa komplett abhängig von asiatischen Lieferanten. Noch hat Europa die Gelegenheit, für seine eigene Energieunabhängigkeit zu handeln. Da geht es um jetzt oder nie“, sagte er der „Financial Times“. Die Fabrik soll fast so groß wie Teslas Fabrik im US-Bundesstaat Nevada werden und könnte bis zu 640.000 neue Elektroautos jährlich mit einer 50-Kilowattstunden-Batterie bestücken.

Auch andernorts in Europa gibt es Bestrebungen für Batteriefabriken. Inzwischen ist gar die Rede vom Wettlauf um die ersten europäischen Gigafabriken. „2030 wird es vermutlich 10 Fabriken in Europa geben“, glaubt auch Carlsson von Northvolt. Die Skandinavier haben bislang aber die Nase vorn.

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