Am Sonntag startet die Eintracht gegen Hoffenheim in die Bundesliga. Mit welchem Rucksack kommen Sie zum Treffpunkt?

MARTIN HINTEREGGER: Natürlich mit einem von der Eintracht. Ich hätte aber auch einen vom ÖFB.

Den hatten Sie ja beim Trainingsstart in Augsburg auf dem Buckel – und nicht einen von Frankfurt. Ist das Sommertheater für Sie abgehakt?

Ja, denn von den Medien wurde extrem viel aus nichts gemacht.

Umso schöner war dann der Empfang „daheim“ in Frankfurt, vor dem Europacup-Heimspiel gegen Tallinn.

Ich habe mir am Nachmittag sogar eine Rede ausgedacht. Am Abend war ich von der Atmosphäre aber so überwältigt. Ich habe nichts mehr herausgebracht, nur: „Danke, Frankfurt ist einzigartig. Ich fühle mich hier wie zu Hause.“ Die Fans waren extrem ausschlaggebend, dass für mich die Eintracht immer die einzige Option war.

Das hat auch mit dem Frühjahr zu tun, als Sie sich mit Ihren tollen Leistungen ins Herz der Frankfurt-Fans gespielt haben. Beim Europa-League-Halbfinal-Aus bei Chelsea ist in London ein denkwürdiges Bild entstanden. Welche Bedeutung hat dieses für Sie?

In diesem Moment sind alle Gefühle auf einmal in mir hochgekommen: große Enttäuschung, dann wieder Freude über das Erreichte. Dieser Moment war für mich brutal. Dieses Bild schaue ich mir fast täglich an. Obwohl wir ausgeschieden sind, hat dieser Abend vor und während des Spiels schöne Momente mit sich gebracht.

Nun wissen wir es: Ihre Zukunft liegt bei der Eintracht – für die nächsten fünf Jahre.

Wir haben eine richtig gute Mannschaft. Sportvorstand Fredi Bobic hat es geschafft, Sebastian Rode, Kevin Trapp und mich zurückzuholen. Ich denke, es ist vieles möglich.

Können Sie konkreter werden?

Jeder hier und jeder Zuseher vor dem Fernsehgerät, weiß, was hier im Stadion los ist, wenn wir international spielen, wie die Fans abgehen. Das gibt es bei keinem anderen Verein. Da kann es nur ein Ziel geben: Europapokal.

Dazu braucht es gute Stürmer. Luka Jovic, Sebastien Haller sind weg. Wird Ante Rebic bleiben?

Als Typ ist Ante sowieso sensationell, extrem beliebt in der Mannschaft. Und wie wichtig er für uns ist, hat er mit seinen drei Toren beim 5:3 im Pokal gegen Mannheim gezeigt.

Wer sind Ihre Konkurrenten?

Dortmund und Bayern sind auf Augenhöhe, das hat man schon im Supercup gesehen. Leipzig und Leverkusen werden auch eine große Rolle spielen. Dahinter werden sich einige Mannschaften um die internationalen Plätze streiten: die Eintracht, Wolfsburg, Hoffenheim. Und auch Gladbach mit Marco Rose.

Im Frühjahr, als Augsburg-Leihgabe, haben Sie noch im Hotel gewohnt. Sind Sie nun auf Wohnungssuche?

Ja, ich habe in Frankfurt schon etwas in Aussicht, werde demnächst dort einziehen. Die Lage ist perfekt. Ich bin mit dem Fahrrad in wenigen Minuten beim Stadion.

Sie haben auch angekündigt, wieder eine Nachwuchsmannschaft trainieren zu wollen. Bleibt es dabei?

Natürlich. Mit Kindern zu arbeiten, ist meine Passion. Ich freue mich schon drauf, dass ich den Jungs etwas beibringen kann. Und sie mir. Es wird sich sicher ein kleinerer Verein in Frankfurt finden, in dem ich eine Mannschaft als Co-Trainer betreuen kann.