Kremser Marathon ins HLA-Finale

Erstellt am 25. Mai 2022 | 09:35
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Dank einer sensationellen Abwehrquote von Thomas Eichberger fanden die Kremser nach schwachem Beginn noch rechtzeitig zurück in die Partie.
Foto: Bert Bauer
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Das war Werbung pur für den Handballsport! In einem Krimi im XXL-Format, an den man auch noch nach Jahren erinnern wird, schafften die Wachauer den Einzug ins Endspiel der Handball-Liga-Austria, wo man bereits am Samstag in Hard auf die „Roten Teufel“ trifft.

FIVERS MARGARETEN – FÖRTHOF UHK KREMS 43:44 (38:38, 33:33, 30:30, 13:13) nach zweimaliger Verlängerung und Siebenmeterschießen. Dabei begann die Partie für die „Rot-Gelben“ alles andere als vielversprechend. Wie auch schon im zweiten Aufeinandertreffen fanden die Kremser in der Offensive kaum probate Lösungen. Technische Unzulänglichkeiten wurden von den Wienern eiskalt bestraft. Die Folge: ein Drei-Tore-Rückstand bis zur 21. Minute, ehe UHK-Goalie Thomas Eichberger  seine Vordermannen  mit einer sensationellen Abwehrquote zurück ins Spiel brachte und sein Team bis zur Pausensirene noch den Gleichstand schaffte. Dabei hatte den Schützlingen von Ibish Thaqi auch der "rote Karton" von Markus Kolar in die Karten gespielt. Der Fivers-Kapitän wurde wegen eines derben Fouls an Jakob Jochmann von den Referees vorzeitig in die Kabinen geschickt (21.).

Atemberaubende Schlussminuten in der regulären Spielzeit

Der erhoffte Umschwung ließ in Hälfte 2 vorerst einmal auf sich warten, weil der obligate "Hänger" von Jochmann & Co auch in der Hollgasse wieder fröhliche Urständ' feierte. Vor allem Marc-Andre Haunold  war kaum zu halten, sodass sich die Gastgeber ihren alten Vorsprung erneut zurückholen konnten (21:18, Minute 40). Hatte Thomas Eichberger vor der Pause seinen großen Auftritt, so rückte danach sein Keeper-Kollege Lukas Domevscek mit mehreren unglaublichen Reflexen in den Fokus der Partie.  Der Turnaround bahnte sich an, als Matthias Führer seine Farben unter dem Jubel des zahlreichen Kremser Anhangs erstmals in Führung brachte (23:22, Minute 46). In der Schlussphase der regulären Spielzeit überschlugen sich der Ereignisse mit Stangenwürfen hüben und drüben, sodass beide Teams vorerst einmal im Gleichschritt über die Ziellinie schritten.

Nervenflattern bis zum Kremser Happy-End

In der ersten Verlängerung lagen die Margaretner erneut mit zwei Treffern in Front, ehe Marko Simek seinen Kameraden per Strafwurf zum 33:33 noch das Ticket für die zweite Verlängerung sicherte. Danach fanden die "Rot-Gelben" zwei Matchbälle vor, nachdem Jakob Jochmann auf 38:36 erhöht hatte (79.). Im Gegenzug bezwang Vincent Schweiger Tormann Thomas Eichberger im Nachschuss. Eric Damböck gelang per Konter fünf Sekunden vor dem Ende der neuerliche Einstand zum 38:38. Dieser Treffer hätte aber nicht zählen dürfen, da Marko Simek zuvor bei seinem Wurf vom Flügel eindeutig behindert worden war. Die Entscheidung musste im Siebenmeter-Shoot-Out fallen, in dem der 14fache überragende Fivers-Goalgetter Marc-Andre Haunold eine tragische Rolle spielte. Beim Stand von 4:4 setzte er den Ball mittels Aufsitzer über Eichbergers Gehäuse. In der  Shoot-out-Verlängerung scheiterte er an Lukas Domescek. Kapitän Marko Simek zeigte danach keine Nerven und brachte das Spielgerät zum 6:5 in Wolfgang Filzwiesers Kasten unter. Der UHK steht nach  in einem denkwürdigem Spiel, in dem es eigentlich keinen Verlierer hätte geben dürfen, nach 2019 wieder im Finale der Handball Liga Austria.

Tore UHK Krems: Marko Simek (9/4), Jakob Jochmann (6), Tobias Auß (6/1), Matthias Führer (6/1),  Romas Kirveliavičius (5), Gašper Hrastnik (5/2), Fabian Posch (3), Sebastian Feichtinger (3), Gábor Hajdú (1).