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4-Tage-Woche und 1.000 Euro extra, aber kein Personal

Ein Kärntner KFZ-Betrieb findet trotz 4-Tage-Woche und 3.000 Euro Gehalt keine Mitarbeiter. 

Amra Duric
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In der KFZ-Werkstatt "KFZ DOC" von Alexander Wrussnig bleiben die Bewerbungen aus. Der Kärntner sucht zwei Mitarbeiter.
In der KFZ-Werkstatt "KFZ DOC" von Alexander Wrussnig bleiben die Bewerbungen aus. Der Kärntner sucht zwei Mitarbeiter.
Fotolia; KFZ DOC

Obwohl er eine Vier-Tage-Woche anbietet und 1.000 Euro über Kollektivvertrag zahlt, bleiben bei dem Kärntner KFZ-Betrieb von Alexander Wrussnig die Bewerbungen aus. Derzeit leitet der 37-Jährige fünf Mitarbeiter. Seit längerem sucht er nun nach zwei weiteren Arbeitskräften. "Ich biete eine Vier-Tage-Woche, sprich 30 Stunden bei gleichem Lohn und zahle 1000 Euro über Kollektivvertrag, aber nichtsdestotrotz bleiben Bewerbungen aus. Ich stelle mir daher die Frage, wie man Arbeitskräfte noch motivieren kann, sich einzubringen", so Wrussnig.

"Wir bekommen viel zu wenig junge Leute"

Durch die Pandemie wurde laut dem Villacher der Fachkräftemangel im Handwerksbereich verstärkt. "Mir scheint, viele Arbeitnehmer erkannten durch die Kurzarbeit, dass es auch ohne Arbeit und mit viel mehr Freizeit geht. Ich suche aktiv seit zwei Jahren Mitarbeiter, immer mit Unterbrechungen, denn viele halten auch nicht lange durch. Wie mir geht es auch anderen Werkstätten. Wir bekommen viel zu wenig junge Leute und es bleiben vor allem auch bei den Lehrlingen die Bewerbungen aus. Ich weiß nicht, wie man das ändern kann", so der KFZ-Chef gegenüber der "Kleinen Zeitung".

"Ich biete eine Vier-Tage-Woche, sprich 30 Stunden bei gleichem Lohn und zahle 1000 Euro über Kollektivvertrag, aber nichtsdestotrotz bleiben Bewerbungen aus. Ich stelle mir daher die Frage, wie man Arbeitskräfte noch motivieren kann, sich einzubringen."

Auch in Wien ist die Situation ähnlich. Gegenüber "Heute" erklärte die Wirtschaftskammer Wien: "In Wien sind 60 Prozent aller Betriebe selbst sehr stark oder eher stark vom Fachkräftemangel betroffen. Das sind etwas weniger als im Österreich-Durchschnitt, trotzdem ist der Fachkräftemangel auch hier immer noch auf hohem Niveau. 49 % der Wiener Unternehmen – und damit fast jeder zweite Betrieb - glauben, dass der Fachkräftemangel künftig sehr stark zunehmen wird; jeder fünfte meint, dass dieser etwas zunehmen wird."

Social Media soll für Bewerbungen sorgen

Durch die Corona-Krise hat sich bei vielen Menschen die Einstellung zur "Work-Life-Balance" geändert. Das spürt auch Wrussnig in seinem Betrieb. "Wir haben im Betrieb darüber hinaus das Problem, dass die wenigen, die kommen, hier nur fertiglernen wollen, um zu größeren Firmen zu wechseln. Viele argumentieren auch, dass sie bei mir zu viel Stress haben und lieber zur Stadt oder zur Infineon gehen, weil sie es dort ruhiger haben."

Um mehr junge Leute für den Job zu begeistern, hat sich der KFZ-Chef nun ein neues Projekt einfallen lassen. "In meinem neuesten Projekt möchte ich mithilfe von Social Media ein Modell aufbauen, in dem ich einen Lehrling einstelle, der auch Blogger ist und zeigt, wie interessant und spannend die Lehre eigentlich sein kann. Gerade in Bezug auf die Elektromobilität stehen wir vor einem großen Umbruch. Der Job besteht nicht mehr daraus, morgens bis abends an Teilen zu schweißen, man arbeitet auch viel mit dem Computer", erklärt er gegenüber der "Kleinen".

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