Österreich

Mama in Not kann Sohn keine Kleidung kaufen

Wahl-Wienerin Renata M. hat kein Geld, um alltägliche Dinge für ihren Sohn (2) und sich kaufen zu können.

Sandra Kartik
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Mama Renata M. musste mit ihrem Sohn vor ihrem Stiefvater flüchten. Sie hat kein Geld und kann sich nicht mal Kleidung für ihr Kind leisten.
Mama Renata M. musste mit ihrem Sohn vor ihrem Stiefvater flüchten. Sie hat kein Geld und kann sich nicht mal Kleidung für ihr Kind leisten.
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Die Pandemie stellt alleinerziehende Mütter vor extreme Herausforderungen. Viele haben ihre Arbeit verloren oder finden keinen passenden Job, den sie mit der Kinderbetreuung vereinbaren, bzw. im Homeoffice ausüben können, und dennoch genug zum Leben verdienen. Für die Wahl-Wienerin Renata M. (Name geändert) ist die Situation derzeit besonders hart. 

Die 33-jährige Lehrerin, die in Russland geboren wurde, findet seit der Geburt ihres Sohnes keine Arbeit mehr. "Davor habe ich immer einen Job gehabt", bedauert sie. Mit dem Vater ihres zweijährigen Kindes ist sie nicht mehr zusammen, sie musste aus finanziellen Gründen vorübergehend zu ihrer Mutter ziehen. Doch dort eskalierte die Situation vergangenen Herbst: "Mein Stiefvater ist unter Alkoholeinfluss auf mich und meinen Sohn losgegangen. Er wollte uns schlagen", erzählt sie im "Heute"-Gespräch. "Wir haben die Polizei gerufen, aber das hat leider nichts genutzt."

Ohne Job und Geld

Ein Zusammenleben war nicht mehr möglich, Renata M. wollte ihr Kind schützen. Die verzweifelte Mama nahm Kontakt zu einer Sozialarbeiterin auf und zog von ihren Eltern in ein Mutter-Kind-Haus der Caritas in Wien. Ohne Job, ohne Geld und nur mit einem Aufenthaltstitel für Studierende ausgestattet, schlägt sie sich durch.

"Ich kann meinem Sohn nicht einmal etwas zum Anziehen kaufen", sagt sie traurig. Im Caritas-Haus wird sie nun zum Glück gut betreut. "Hier habe ich alles." Doch der Aufenthalt ist nur begrenzt. "Sie wohnt aufgrund der Ausnahmesituation auf einem Akut-Platz", erklärt Leiterin Nertila Furriku gegenüber "Heute". Ihr Schützling Renata M. "ist eine total mittellose Mutter. Sie hat keinen Zugang zur Mindestsicherung oder zu einer Gemeindewohnung. Weder sie, noch ihr Sohn sind versichert", schildert die Caritas-Mitarbeiterin den Ernst der Lage.

Das einzige Geld, das Renata M. im Monat bekommt, ist die Familienbeihilfe. Die reicht aber bei weitem nicht aus, um eine Wohnung zu finanzieren oder selbst, um Windeln und Essen für ein ganzes Monat zu kaufen. "Meine Mutter hat durch Corona auch ihren Job im Tourismus verloren", sagt Renata M. Auch hier ist für sie keine finanzielle Hilfe möglich.

"Ich suche einen Job"

"Ich suche dringend einen 20-Stunden-Job", hofft Renata M. nun auf ein Wunder. Mehr Stunden darf sie wegen ihres Aufenthaltstitels nicht arbeiten. Renata M. spricht nicht nur fließend Deutsch, sondern auch Russisch. "Ich habe auch Erfahrung als Büro-Angestellte", sagt sie. Homeoffice wäre derzeit am Einfachsten zu organisieren, bis ihr Sohn einen Kindergartenplatz bekommt.

Pandemie macht viele Frauen arm

"Die Pandemie hat die Armut vor allem bei Frauen merkbar ansteigen lassen", weiß Caritas-Haus-Leiterin Furriku. "Das Einkommen ist vor allem für Alleinerzieherinnen ein sehr großes Thema. In Teilzeit-Jobs verdient man meist zu wenig, für Vollzeit werden mehr Kinderbetreuungsplätze gebraucht." Außerdem seien "systemrelevante Jobs, wie im Supermarkt oder in der Reinigung, meist nicht ausreichend bezahlt. Und die Arbeitszeiten sind hier oft nicht mit der Betreuung der Kinder kompatibel."

Wer Renata M. und andere armutsbedrohte Mütter und Kinder bei der Caritas unterstützen will, kann das hier tun. Die Caritas Sozialberatung freut sich immer über Windeln für Armutsbetroffene: https://wirhelfen.shop/windeln/. Auch Lebensmittelgutscheine sind in den Mutter-Kind-Häusern immer gefragt, damit die Bewohnerinnen für sich und ihre Kinder frische Lebensmittel einkaufen können. Gerne per Post ans Haus Immanuel (Vorgartenstraße 90, 1200 Wien), Haus Frida (Axel Corti Gasse 12, Stiege 2/Erdgeschoss 1A, 1210 Wien) oder Haus Luise (Schanzstraße 34, 1150 Wien).

Geld kann man an folgendes Spenden-Konto überweisen: Caritas Wien, Erste Bank, IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000, BIC: GIBAATWWXXX, Kennwort: Haus Luise / Haus Frida / Haus Immanuel.

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