Rund 300 Teilnehmer

Mündliche Matura: Schüler-Demo in der Wiener City

Familie
26.01.2022 10:41

Rund 300 Schüler haben am Mittwochvormittag am Wiener Stephansplatz gegen die Wiedereinführung der verpflichtenden mündlichen Matura demonstriert. Die SPÖ-nahe Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) hat zu „Großstreiks“ aufgerufen, neben Wien soll es auch Kundgebungen in einigen Landeshauptstädten geben. Die von der VP-nahen Schülerunion dominierte Bundesschülervertretung lehnt die Proteste ab, ist aber ebenfalls nur für eine freiwillige mündliche Reifeprüfung.

Wer in den vergangenen beiden Jahren nicht mündlich antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Begründet wurde dies mit den coronabedingt langen Phasen des Distance Learning in diesen Schuljahren. Für heuer gibt es zwar ebenfalls diverse Erleichterungen bei schriftlicher und mündlicher Prüfung - allerdings müssen beide Prüfungsteile wieder verpflichtend absolviert werden.

Die AKS verlangt allerdings nicht nur eine freiwillige mündliche Matura: Falls Maturanten das wollen, soll auch die schriftliche Prüfung entfallen können und im Maturazeugnis die Durchschnittsnoten der letzten beiden Schuljahre stehen.

Auf Transparenten der Jugendlichen waren am Mittwoch Sprüche zu lesen wie „Deine Matura f**** meine Gesundheit“, „Polaschek schau, wegen dir machen wir blau“ oder „Oberstufe reicht - Matura abschaffen jetzt“. Unterstützung bekam die AKS bei der Demo neben anderen linken Jugendorganisationen auch vom stellvertretenden SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.

Unterstützung bekam die AKS bei der Demo neben anderen linken Jugendorganisationen auch vom stellvertretenden SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried. Die SPÖ will auch im Nationalrat einen entsprechenden Antrag stellen, kündigte Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler an. Angesichts der Tatsache, dass der heurige Maturajahrgang seit zwei Jahren mit einem „pandemischen Dauerausnahmezustand“ sowie „katastrophalem Management des Bildungsministeriums“ konfrontiert sei, könne man noch nicht zum Normalbetrieb zurückkehren.

Stoff kaum aufzuholen
Begründet wurden die Forderungen nach einer freiwilligen mündlichen Matura von der Wiener AKS-Landesvorsitzenden Anna Blume unter anderem mit der steigenden Zahl an Depressionen bei Jugendlichen. Außerdem hätten die Schülerinnen und Schüler in den vergangene beiden Jahren aufgrund des Distance Learning so viel Stoff verpasst, dass es kaum noch aufzuholen sei. Im Anschluss zogen die Demonstranten unter lauten „Polaschek muss weg“-Rufen zum Bildungsministerium am Minoritenplatz.

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