Folgen für Gesundheit?

Omikron legt die Sportvereine lahm

Familie
19.01.2022 11:00

Im Herbst schien sich der von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffene Breitensport wieder zu erholen. Jetzt sorgt die Variante Omikron erneut für einen Dämpfer. Geht eine Sportgeneration verloren? Mehr als eine halbe Million Mitglieder sind dem rot-weiß-roten Vereinssport seit dem Beginn der Pandemie bereits abhanden gekommen.

Im Herbst 2021 schien sich die dramatische Lage zu erholen: „Die Familien haben uns die Türen eingerannt. Wir mussten einen Aufnahmestopp verhängen“, erzählt Charlotte Schützenhofer, Jugendleiterin des Wiener Volleyballklubs HotVolleys.

Auch Schwimmkurse waren überlaufen: „Es gibt beim Schwimmenlernen immer noch Aufholbedarf aus den ersten Lockdowns. Das Interesse ist sehr groß“, sagt Peter Steiner, Leiter der Schwimmschule Steiner im Wiener Stadthallenbad. „Jetzt spüren wir wieder Verunsicherung. Es gibt Abmeldungen aus Unsicherheit aufgrund von Omikron.“

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Die Familien haben uns die Türen eingerannt. Wir mussten einen Aufnahmestopp verhängen.

Charlotte Schützenhofer, Jugendleiterin des Wiener Volleyballklubs HotVolleys

Experten warnen davor, dass eine Generation dem Sport verloren geht - mit fatalen Folgen für die Gesundheit. Die neue, ansteckendere Variante legt zusehends die Vereine lahm.

Und das sind die Gründe dafür:

  • Positive Fälle und Quarantäne: Vor allem in den Nachwuchsligen hagelt es Spielabsagen: „Bei uns sind am Wochenende sieben von zehn Meisterschaftsspielen ganz kurzfristig ausgefallen, weil die Mannschaften nicht mehr genug Spieler stellen konnten“, berichtet Schützenhofer. „Die Ausfälle werden von Tag zu Tag mehr“, so die übereinstimmenden Berichte aus Vereinen quer durch alle Sparten.
  • Verunsicherung bei den Eltern: Die rasche Verbreitung von Omikron in den Klassenzimmern bekommen Familien gerade mit voller Wucht zu spüren. Viele wollen weitere mögliche Ansteckungsorte vermeiden, schicken ihre Kinder daher nicht zum Training. In Wien sind Kontaktsportarten derzeit nicht erlaubt.
  • Ausgelaugte Funktionäre: Nicht verwunderlich, dass nach zwei Jahren Pandemie mit Regelchaos und Bürokratieflut etlichen der Zigtausenden ehrenamtlichen Sportfunktionäre die Luft ausgeht. Ohne sie steht der Sportbetrieb in Österreich still, laut Sport-Austria-Boss Hans Niessl braucht es Anreizmodelle, um die Funktionärsarbeit attraktiver zu machen.
  • Die 25er-Regel: Für Unmut sorgt im Breitensport besonders eine der neuen Regeln: Trainings und Turniere dürfen - egal, ob drinnen oder draußen - aktuell nur mit maximal 25 Personen stattfinden. Was im Mannschaftssport teils ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Die aktuellen Regeln im Sport:

  • Sportstätten dürfen zur Sportausübung nur bis 22 Uhr betreten werden.
  • An Sportveranstaltungen und Trainings ohne zugewiesene Sitzplätze dürfen aktuell auch outdoor maximal 25 Personen teilnehmen (inklusive Sportler, Trainer, Schiedsrichter usw.).
  • Sportevents mit zugewiesenen Sitzplätzen können indoor und outdoor mit max. 500 Personen bei 2G bzw. 1000 Personen bei 2G plus bzw. 2000 bei Boosterimpfung plus PCR-Test stattfinden.
  • Die bestehenden Sonderbestimmungen für den Spitzensport bleiben aufrecht.
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