Die FM4-Dodo
Einst kannte man Dodo Roščić als Moderatorin von „Taxi Orange“. Nun soll Doroteja Gradištanac FM4 retten
Doroteja Gradištanac wird FM4-Senderchefin“. „Sex-Dodo wird Kindertante“. Zwischen den beiden Titelzeilen liegen fast auf den Tag genau 23 Jahre. Die Meldung auf ORF.at vom 13. Dezember 2021, die Ankündigung einer Kinderveranstaltung im Kurier vom 8. Dezember 1998, beide haben dieselbe Frau zum Thema: Doroteja Gradištanac, geborene Roščić.
Wer um die Jahrtausendwende in Österreich den Fernseher aufdreht oder Klatschspalten liest, kommt an „der Dodo“ nicht vorbei. Im September 1998 wird sie Co-Moderatorin der ORF-2-Sendung „Lust auf Liebe“, die enorm erfolgreiche ORF-Reality-Show „Taxi Orange“ macht sie 2000 zur Starmoderatorin.
Nun macht sie wieder Schlagzeilen. Zwei Jahrzehnte arbeitete Roščić, mittlerweile verheiratete Gradištanac, in der Programmentwicklungsabteilung des ORF, die sie auch zeitweise leitete. Mit Jahresbeginn hat sie den Job gewechselt und die Leitung von FM4 übernommen. Jenem ORF-Radiosender, dem der neue ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in seinem Konzept bescheinigt, sein „Mission Statement“ als Jugendradio zu verfehlen und „neu gedacht“ werden zu müssen. Die Hörerschaft ist mit dem Sender, der 2020 seinen 25. Geburtstag feierte, mitgealtert, der Marktanteil liegt bei den 14- bis 49-Jährigen bei vier Prozent; bei Ö3 sind es in der gleichen Altersgruppe 40 Prozent. Für den Öffentlich-Rechtlichen ein wenig rentables Vergnügen.