Fehlstart des Handball-Nationalteams hat sich gerächt

Erstellt am 18. Jänner 2022 | 08:47
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Harte Bandagen. Der Perchtoldsdorfer Tobias Wagner traf am Sonntag gegen Deutschland dreimal. Nach der 29:34-Niederlage waren die Aufstiegschancen der ÖHB-Auswahl vorzeitig dahin.
Foto: APA/AFP/ Vladimir Simicek
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Schopf & Co patzen gegen Polen und scheiden gegen Deutschland vorzeitig aus.

Aus und vorbei! Nur zwei Partien lang war die österreichische Handball-Nationalmannschaft im EM-Rennen. Nach der Enttäuschung zum Start gegen Polen (31:36) unterlagen die Austro-Asse rund um UHK-Krems-Star Fabian Posch den Deutschen ebenfalls mit fünf Toren Differenz. Selbst neun Treffer des gebürtigen Perchtoldsdorfers Sebastian Frimmel halfen nichts.

Das 29:34 gegen den großen Nachbarn besiegelte das vorzeitige Ausscheiden. Nach dem historischen achten Rang bei der Heim-Europameisterschaft 2020 setzte es einen Rückschlag für die heimischen Handballer. Der Knackpunkt war der Auftritt gegen Polen, weiß Jungpapa Posch: „Da haben wir zu viel Respekt vor ihrem Kreisspiel gezeigt.“ Der Fehlstart wurde den Österreichern zum Verhängnis. Vorab hatte sich der Wahl-Tribuswinkler viel ausgerechnet: „Wir fahren nicht zu einer Europameisterschaft, um dann in der Vorrunde auszuscheiden. Es ist auf jeden Fall alles möglich, ähnlich wie 2020.“

Nun aber kam’s eher wie 2021 bei der Weltmeisterschaft. Dort mussten sich die Österreicher mit Rang 26 begnügen.

"Cleverness hat gefehlt"

Der Perchtoldsdorfer Tobias Wagner (drei Treffer gegen Deutschland) war trotz der lange Zeit ansprechenden Leistung schwer enttäuscht. „Es war der Sieg drin, wir waren dran, am Schluss hat jedoch die Cleverness gefehlt. Aber wir müssen das Positive mitnehmen“, sagt der in Frankreich spielende Kreisläufer. Bedingt durch Covid-19 konnten die Österreicher kein Testmatch bestreiten. Posch: „Das war für uns sicher nicht optimal, aber wir können’s nicht ändern.“ Auch Gerald Zeiner, ehemals Poschs Weggefährte beim UHK Krems, pflichtet bei: „Ausrede darf das keine sein.“

Vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Weißrussland (am Dienstagabend, nach Redaktionsschluss) war bei den Österreichern Selbstkritik angesagt. Auch gegen die Deutschen lief nicht alles nach Plan, wie Nikola Bilyk weiß. „In der zweiten Halbzeit verfallen wir leider ein bisschen in alte Muster. In Zukunft müssen wir lernen, es über 60 Minuten durchzuziehen“, räumt der Kapitän ein.

Ähnlich sieht’s Ales Pajovic, der Teamchef der Österreicher. „Wir haben gezeigt, dass wir guten Handball spielen können, aber leider war das nicht genug“, analysiert Pajovic. „Die Jungs haben alles gegeben und gekämpft. Schade, dass wir gegen Polen nicht so gespielt haben. Wir haben alles probiert, es war die Zeit, Deutschland zu schlagen, aber leider haben wir es nicht geschafft.“