„Brauche es für Arme“

Familie 3500 € geliehen: Pfarrer will Geld retour

Tirol
03.12.2021 08:02

Nahezu sein ganzes Leben lang hat Pfarrer Josef Angerer seine Aufgabe darin gesehen, Menschen zu helfen. Viele Jahre war der heute 81-Jährige sogar als Missionar in Südamerika im Einsatz. Auch einer Tiroler Familie hat er vor Jahren 3500 Euro für eine Anschaffung geliehen. Der Familie geht es mittlerweile gut. Nun appelliert Angerer: „Gebt bitte das Geld zurück.“ Er brauche es für die Ärmsten.

Josef Angerer ist heute Pfarrer im Ruhestand. Zuvor hatte er aber viele Stationen. So ging er etwa im Jahr 1987 als Missionar nach Südamerika. Dieser Einsatz hätte ein Jahr dauern sollen - 18 sind es schließlich geworden, da er noch von 1988 bis 2005 Missionar und Krankenhaus-Seelsorger in Peru war. Sieben Tage die Woche, von früh bis spät. „Ich war in der zweitgrößten Stadt Perus tätig, in Arequipa. Dort leben mehr als eine Million Einwohner. Die Not ist riesengroß“, erzählt Angerer im Gespräch mit der „Krone“ und dem „Rofan-Kurier“. Noch heute hat er gute Verbindungen in diese Stadt. Jeden Euro, den er aufbringen kann, spendet er für die Menschen dort.

Gutmütiger Pfarrer half bei „teurer Anschaffung“ mit
Eine seiner Hilfen bereitet ihm allerdings heute noch Nachwehen. Es war vor knapp zehn Jahren - er war nach Tirol zurückgekehrt und Pfarrprovisor in Brandenberg -, als ihm eine Familie von einer notwendigen teuren Anschaffung erzählte - wofür aber noch 3500 Euro fehlen würden. Angerer zögerte auch in diesem Fall nicht und half mit dem fehlenden Betrag aus. „Ich kannte die Leute persönlich. Daher habe ich auf Ehre und Anstand vertraut. Und auf die Rückgabe des Geldes.“

Kontakt gesucht, um Geld zu bekommen
Mehrfach hat er in den vergangenen Jahren Kontakt zur Familie aufgenommen und um die Rückzahlung des Geldes ersucht. Leider ohne Erfolg. Er würde auch gar nicht um Rückgabe bitten, wenn es sich um arme Leute handeln würde. Aber Fehlanzeige: Die Familie steht mitten in der Gesellschaft, ihr scheint es gut zu gehen.

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Ich erwarte mir so viel Anstand und Rückgrat, dass eine Familie, der es gut geht, dieses geliehene Geld zurückgibt.

Pfarrer Josef Angerer

Öffentlich bloßstellen möchte der sympathische Pfarrer aber niemanden, Anzeige strebt er aktuell auch keine an. „Ich erwarte mir aber so viel Anstand und Rückgrat, dass eine Familie, der es gut geht, dieses geliehene Geld zurückgibt! Denn wir können damit in Peru viel Gutes tun, etwa Sauerstoff für Covid-19-Patienten kaufen“, appelliert Angerer. Bleibt zu hoffen, dass sein Appell gehört wird.

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