Nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz versucht sich die Partei wieder zu fangen. Wie geht es nun weiter?
Im türkisen Parlamentsklub ist am Donnerstag eine Welt zusammengebrochen. Etliche Nationalratsabgeordnete verdanken Sebastian Kurz nicht nur ihr Mandat, sie sind ihm seit Jahren auch freundschaftlich verbunden. In die enttäuschte Hoffnung mischte sich Wut: auf die Staatsanwaltschaft, auf die Opposition, auf Medien. Man wittert eine – letztlich erfolgreiche – Verschwörung gegen Kurz.
Er sei schon sehr traurig, „dass dieses Ausnahmetalent die Politik verlässt“, sagt auch der frühere Nationalratspräsident Andreas Khol, dem Kurz in seiner Abschiedsrede persönlich dankte. Der ehemalige Kanzler sei „Opfer einer sehr geschickt gemachten politischen Aktion“ geworden. Die Urheber nennt Khol nicht: „Ich möchte niemanden nominell hinaushängen.“