Rechnungshofbericht: Lipizzaner bekommen zu wenig Bewegung

Rechnungshofbericht: Lipizzaner bekommen zu wenig Bewegung
Empfohlen wird, dass die Haltungsbedingungen der Hengste verbessert werden.

Der heute vom Rechnungshof vorgelegte Bericht „Spanische Hofreitschule – Lipizzanergestüt Piber“ beschäftigt sich mit dem Zeitraum zwischen 2014 und 2019. Auch die Entwicklungen von 2020 wurden darin berücksichtigt.

Einer der Kritikpunkte der Prüfer betrifft die Bewegung der Tiere. So sei aus den Aufzeichnungen nicht ersichtlich gewesen, ob die in der Wiener Innenstadt untergebrachten Lipizzaner zumindest einmal täglich bewegt wurden. Der Bericht legt nahe, dass die Pferde zu wenig Bewegung hatten.

"Zulasten der Gesundheit"

Weiters sei festgestellt worden, dass es "zu einer Einsatzfrequenz der Hengste kam, die sich zulasten der Gesundheit der Pferde auswirkte". Als Grund dafür wurde im Bericht der wirtschaftliche Druck genannt. Bei Vorführungen seien außerdem Pferde eingesetzt worden, deren körperliche Konstitution das gar nicht zulasse. Die Empfehlung des Rechnungshofs ist es daher, die Haltungsbedingungen der Hengste zu verbessern.

Rechnungshofbericht: Lipizzaner bekommen zu wenig Bewegung

Finanzprobleme

Die Spanische Hofreitschule ist Eigentum der Republik Österreich. Immer wieder hatte die Gesellschaft mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Im Rechnungshofbericht heißt es auch, dass im Jahr 2014 sogar der wirtschaftliche Bestand gefährdet gewesen sei. 

"Seit 2009 gewährte das Landwirtschaftsministerium der Gesellschaft jährlich eine Zuchtförderung, die wirtschaftlich gesehen einen unverzichtbaren Teil ihrer Einnahmen darstellte. Nach Ansicht des Rechnungshofes kann die Zusage eines jährlichen finanziellen Zuschusses an die Gesellschaft – von bis zu einer Million Euro – keine mittelfristige Planungssicherheit gewährleisten, weil sich die Zusage immer nur auf ein Jahr bezieht", schreiben die Prüfer.

Daher geht eine weitere Empfehlung des Rechnungshofes an das Landwirtschaftsministerium. Dort soll man "die jährlichen finanziellen Zuschüsse an die Gesellschaft in Form einer Förderung durch eine mehrjährige Basisabgeltung" ersetzen. Als Orientierung für die Umsetzung könnten Einrichtungen wie Museen dienen. 

Zusätzlich wird empfohlen, dass das Ministerium mit der Spanischen Hofreitschule eine "verbindliche mehrjährige Leistungsvereinbarung" eingeht. Das Ziel sei dadurch eine "effiziente Leistungserbringung und Finanzierung".

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