Österreich

Eklat am Nationalfeiertag – Soldat trägt Nazi-Symbol

Wirbel um das Bundesheer: In einem Video für ein Gewinnspiel ist ein Soldat mit einem Symbol zu sehen, das auch von Neonazis verwendet wird. 

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Der Rabenbanner auf dem Helm des Soldaten – das nordische Symbol wird gerne von Rechtsextremen benutzt.
Der Rabenbanner auf dem Helm des Soldaten – das nordische Symbol wird gerne von Rechtsextremen benutzt.
Screenshot Bundesheer

Große Aufregung um ein kleines Stück Stoff auf der Rückseite eines Helmes. In dem Gewinnspiel des Bundesheeres können User Fotos von sich selbst hochladen. Das Foto wird dann auf den Kopf von Soldaten montiert, die in einem Bundesheer-Einsatz zu sehen sind. Wer sein Video anschließend mit dem Hashtag #bundesheer auf Sozialen Medien teilt, nimmt an einer Verlosung von insgesamt 500 Preisen teil.

Rabenbanner am Helm

In einem der auszuwählenden Videos – dem der Infanterie-Einheit – ist ein Rabenbanner auf der Rückseite eines Einsatzhelmes zu sehen. Und das auch noch in Großaufnahme!

Das Symbol entstammt aus der nordischen Mythologie und zeigt einen Raben des Gottes Odin in Rot auf schwarzem Grund. In jüngerer Zeit wird es vor allem von Rechtsextremen und Neo-Nazis instrumentalisiert.

Private Abzeichen verboten

Heeres-Sprecher Michael Bauer nahm noch am Nationalfeiertag zu der Causa Stellung: "Beim #Bundesheer-Gewinnspiel war in einem Video ein Soldat zu sehen, der ein nicht genehmigtes Abzeichen am Helm trug. Das Video wurde inzwischen vom Netz genommen. Private Abzeichen auf der Uniform sind verboten", betonte der Offizier auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. 

"Haben Aufnäher übersehen"

Laut Bauer, der sich auf das Abzeichen-Gesetz beruft, ist das Symbol nicht verboten. Ob dienstrechtliche Konsequenzen für den Betroffenen folgen, blieb am Dienstag offen. Der Verstoß werde aber geahndet. Der Aufnäher sei jedenfalls übersehen worden, hieß es. 

Früherer Skandal

Bereits im September 2017 sorgte ein ähnlicher Fall in Deutschland für einen handfesten Skandal. Beim Spezialeinsatzkommando der Polizei Leipzig trug ein Beamter ausgerechnet auf einer Demonstration gegen Rassismus im benachbarten Wurzen das selbe Symbol auf seiner Uniform. Das zuständige Landeskriminalamt prüfte den Fall und verhängte eine Disziplinarstrafe gegen den Polizisten.

Im deutschen Innenministerium erklärte man damals ebenfalls: "Es handelt sich um ein Symbol aus der nordischen Mythologie, das vor allem von modernen Anhängern dieser Mythologie, insbesondere in Skandinavien genutzt wird." Man gab aber auch zu bedenken: "Aufgrund der häufig vorhandenen Affinität zur nordischen Mythologie wird das Symbol teilweise auch von Rechtsextremisten getragen."

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