Die beiden französischen Erdölkonzerne Total und Elf hatten ab 1971 Kenntnis der "katastrophalen Folgen" der Treibhausgase. Laut einer Studie haben sie die drohende "Apokalypse" aber vorsätzlich verharmlost und vertuscht.
Dass die großen Erdölkonzerne wie ExxonMobil, BP oder Shell lange und sogar bis vor nicht allzu langer Zeit die Tragweite der Konsequenzen der von fossilen Energien produzierten Treibhausgase aus ökonomischen Interessen verharmlost haben, war bereits bekannt. Wie dies systematisch war und einer klar definierten Strategie entsprach, enthüllt eine in der Revue „Global Environmental Change“ publizierten Studie von zwei Historikern und einem Soziologen. Sie hatten Zugang zu den Archiven diverser Ministerien und der beiden im Jahr 1999 vereinten französischen Erdölunternehmen Total und Elf.
Mit Dokumenten und Aussagen von ehemaligen Kadern der beiden Gesellschaften und anderen Gesprächspartnern belegt die Studie, dass die französische Erdölindustrie ab 1971 sehr wohl wusste, dass die absehbare Erderwärmung „katastrophale Konsequenzen“ haben musste. Danach aber wurden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der wissenschaftlichen Warnungen gesät, statt diesen in präventiver Weise Rechnung zu tragen. Die in ihrer Art exemplarische Studie wird so zu einer Form der vorsätzlich unterlassenen Hilfeleistung für das gefährdete Klima des Planeten.