Laborbefund vorgelegt

Erklärung: „Kickl weder geimpft noch genesen“

Politik
24.09.2021 13:30

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Freitagvormittag die Bombe platzen lassen. Hinter seiner groß angekündigten „persönlichen Erklärung“ verbarg sich aber nur sehr wenig Sprengkraft. Kickl legte einen Laborbefund vor, der beweisen soll, dass er in Sachen Corona weder geimpft noch genesen ist. Diesen Befund präsentierte der Arzt Marcus Franz in einem kurzen Einspieler, für den ihn Kickl von seiner ärztlichen Schweigepflicht entbunden hatte.

In Wahrheit gehe es nicht darum, ob er geimpft sei oder nicht, sondern darum, ob er als FPÖ-Chef die Bevölkerung belogen habe, sagte Kickl. Entsprechende Aussagen von PR-Berater und „Falstaff“-Herausgeber Wolfgang Rosam seien ein „Frontalangriff auf meine Glaubwürdigkeit“. Anschließend ließ Kickl den Einspieler mit dem Laborbefund zeigen.

Blutabnahme soll Wahrheitsbeweis liefern
Franz habe mithilfe einer Blutabnahme nachweisen können, dass Kickl bisher noch keinen Kontakt mit dem SARS-CoV-2-Erreger gehabt habe und auch nicht gegen Covid-19 geimpft sei. „Die Wahrheit ist: Herbert Kickl ist weder geimpft noch genesen“, so der Text im Video der FPÖ.

„ÖVP hat jetzt türkisen Silberstein“
„Man kann zusammenfassen, dass die türkise ÖVP jetzt ihren eigenen türkisen Silberstein hat“, so Kickl nach dem Einspieler in Richtung Rosam, der nun mit einer Entschuldigung vor die Kameras treten solle.

„Gerüchte und haltlose Anschuldigungen“
Diesen Schritt habe der FPÖ-Chef auch deshalb gemacht, weil er damit eine „unheilvolle Entwicklung“ stoppen wolle: „Es geht nämlich ans Eingemachte, wenn Gerüchte und haltlose Anschuldigungen in der Öffentlichkeit erhoben werden, um damit die Glaubwürdigkeit eines politischen Mitbewerbers zu beschädigen.“

Melchior findet Aussagen „absurd“
Mit heftiger Kritik reagierte die ÖVP auf Kickls „Erklärung“. ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior verlangte vom FPÖ-Chef eine eidesstattliche Erklärung und eine Bestätigung durch ein öffentliches Spital sowie durch einen Notar. „Irgendein Antikörper-Nachweis“ sei „schlicht zu wenig“, so Melchior, der die „persönliche Erklärung“ des FPÖ-Chefs „absurd“ nannte.

Kickls „verzweifelte Attacken“ auf die Volkspartei wertete Melchior als Beleg für dessen „tief gekränkte Eitelkeit“ sowie dessen „stark ausgeprägten Hass auf die Volkspartei“.

Impfstreit zwischen FPÖ und ÖVP entbrannt
Einige Tage vor Kickls Ankündigung war ein wahrer Impfstreit zwischen dem FPÖ-Chef und der ÖVP entbrannt, der darin gipfelte, dass Rosam bei einem Fernsehauftritt das Gerücht in den Raum stellte, Kickl könnte womöglich heimlich gegen Covid-19 geimpft worden sein.

Austro-Twitter spekulierte über „Erklärung“
Kickl kündigte daraufhin eine Klage gegen Rosam an - auf Unterlassung, Widerruf und Veröffentlichung. Rosam reagierte zunächst auf Twitter und bezeichnete Kickls Klage als eine „Ehre“. Am Donnerstag reagierte Rosam auch auf die Ankündigung von Kickls „persönlicher Erklärung“. Laut Rosam werde Kickl einen Antikörpertest vorzeigen, der ihn als „Immunwuzzi“ oder „Top-Genesenen“ ausweist.

Rosams Aussagen über Kickls Impfstatus im Wortlaut: „Es gibt ja ganz böse Zungen, muss ich aufpassen, was ich jetzt sage, ich sage es jetzt nicht, dass es so ist, aber ich habe gehört, er wäre schon geimpft, heimlich, ja, also wenn man das beweisen könnte, das wäre natürlich der Überhammer, dann hätten wir morgen einen Rücktritt.“

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