Das Netz ist kein rechtsfreier Raum

Das Netz ist kein rechtsfreier Raum
Wer auf Sozialen Netzwerken Falschmeldungen teilt, der muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Das ist kein Kavaliersdelikt
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Als endlich etwas gegen „Hass im Netz“ unternommen wurde, gab es von allen Seiten viel Applaus. Jetzt, da immer mehr Fälle vor dem Richter landen, ist die Gefühlslage plötzlich eine ganz andere. Da ist von armen Menschen die Rede, die auf Twitteroder Facebook nicht gewusst hätten, dass sie eine Falschmeldung oder gar eine üble Nachrede teilen. Die Tat verkommt zum Kavaliersdelikt und die Täter sehen sich als ahnungslose Poster, denen die Bedeutung dieses Klicks nicht klar ist.

Für öffentliche Diskussionen sorgt das Thema aktuell, weil auch die Frau des Innenministers, Katharina Nehammer, involviert ist. Sie wurde auf Facebook fälschlicherweise und mit zynischem Unterton mit der Affäre um die Hygiene Austria in Verbindung gebracht. Sie ist gegen den Urheber gerichtlich vorgegangen und hat Recht bekommen. Dieser musste bereits zahlen. Und sie hat über Anwalt Michael Rami, seines Zeichens auch Verfassungsrichter, all jenen eine anwaltliches Schreiben zukommen lassen, die das inkriminierende Posting gegen sie geteilt haben. Das ist über 1.000-mal passiert.

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