Analyse

In der chinesischen Rüstungsfalle

Aufmarsch mit Pauken und Trompeten. China verteidigt lautstark seine Position als wichtige Militärmacht.
Aufmarsch mit Pauken und Trompeten. China verteidigt lautstark seine Position als wichtige Militärmacht.WANG ZHAO / AFP / picturedesk.co
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China baut seine militärische Macht aus: mit neuen Schiffen und Silos für Atomraketen. Peking will seinen ökonomischen Aufstieg absichern. Doch die Wirtschaft könnte dabei auch die Achillesferse sein.

In der Werft Jiangnan in Shanghai ist derzeit ein Schauspiel von globaler Bedeutung zu sehen. Auf einem Areal von der Größe mehrerer Fußballfelder wird dort Stück für Stück ein Flugzeugträger zusammengebaut – im Westen wird er Typ 003 genannt. Denn es ist das dritte dieser Monsterschiffe, das sich Peking zugelegt hat. Geht alles nach Plan, könnte es noch in diesem Jahr fertig werden. Ein Flugzeugträger ist eine Währung, in der globale Macht gemessen wird: Er ist eine schwimmende Militärbasis, die in einem Kampfverband in der ganzen Welt eingesetzt werden kann. Oft reicht nur die Verlegung eines dieser Ungetüme, um ein Signal der Stärke zu senden. Wenig überraschend betreiben die USA die meisten: elf gewaltige Flugzeugträger. Dahinter kommt Großbritannien mit zwei. Mit seinem dritten wird China die Briten überholen.

Es geht nicht nur um Typ 003. Peking rüstet massiv auf: Satellitenaufnahmen zeigen, dass China zahlreiche neue Silos für Atomraketen errichtet. Erst entdeckten US-Atomexperten rund 120 in Bau befindliche Silos auf einem Gelände in der Provinz Gansu; vor einigen Tagen wurde dann ein weiteres Areal für etwa 110 Silos nahe Hami in der Region Xinjiang gesichtet.

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