Die US-chinesischen Gespräche in Tianjin werden von gegenseitigen Schuldzuweisungen dominiert.
Die Erwartungen an die US-chinesischen Regierungsgespräche waren ohnehin überaus gering. Am Montagabend fällt das erste Resümee dennoch enttäuschend aus: Bis auf politische Rhetorik und gegenseitige Schuldzuweisungen kam bei dem Treffen in Tianjin wenig heraus.
Dabei war es der hochrangigste Gipfel in China, seit US-Präsiden Joe Biden sein Amt angetreten hat. Vize-Außenministerin Wendy Sherman traf ihren Amtskollegen Xie Feng in einem abgelegenen Hotelresort fernab der Öffentlichkeit. Der Austragungsort spiegelt auch Chinas striktes Corona-Regime wider: Obwohl in Peking seit über einem halben Jahr keine lokale Infektion mehr registriert wurde, darf kein internationaler Besucher die chinesische Hauptstadt ohne mindestens 14-tägige Hotelquarantäne betreten. Darum verlegt die Staatsführung die spärlich gesäten Regierungsgipfel konsequent in die Provinzen, in diesem Fall in eine gesichtslose Küstenstadt vor den Toren Pekings.