Bewegung hilft

Schmerzen, Müdigkeit: Wetterkapriolen machen krank

Österreich
13.05.2021 06:01

Schwüle Wärme, und dann wieder kalter Wind und Regen - typisches Aprilwetter zeigt sich jetzt auch im Mai. Verändern sich Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit, kann das dem Körper ordentlich zusetzen. Der Organismus muss sich ständig umstellen, das vegetative Nervensystem ist oft überfordert. Manche kommen mit dem ständigen Wechsel gut zurecht, etwa ein Drittel der Menschen reagiert auf Wetterreize aber mit Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Müdigkeit.

Frauen sind übrigens häufiger betroffen als Männer. Der Grund dürfte sein, dass Frauen prinzipiell öfter mit Kreislaufproblemen oder niedrigem Blutdruck zu kämpfen haben. Medizin-Meteorologen, die sich mit diesem Thema befassen, sind der Ansicht, dass es sich bei der Wetterfühligkeit ursprünglich um einen lebenserhaltenden Mechanismus gehandelt hat, einen Schutzreflex, der Menschen bei Wetterwechsel vor gefährlichen Situationen warnte, damit sie sich in Sicherheit bringen konnten, wie das Gesundheitsportal lifeline berichtet.

Blutdruck als Indikator
Ein Beispiel ist der Einfluss auf den Blutdruck: Wird die Luft kälter, versucht der Körper die Abgabe von Wärme zu verringern, indem sich die Arterien verengen, und der Blutdruck steigt kurzfristig an. Wer ohnehin schon unter Bluthochdruck leidet, kann das spüren. Umgekehrt macht plötzliche Wärme Menschen mit niedrigem Blutdruck zu schaffen. Die Gefäße erweitern sich, damit der Körper abkühlt. Dabei sinkt auch der Blutdruck, Schwindel, Mattigkeit und Kopfschmerzen stellen sich ein.

Zitat Icon

Bewegung kurbelt den Kreislauf an. Durch Ablenkung mittels Aktivitäten an der frischen Luft gehen die Beschwerden oft schon zurück.

Meteorologin Kathrin Götzfried

Unfallgefahr steigt
Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Kreislaufprobleme oder Licht- und Blendempfindlichkeit wirken sich auch negativ auf das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr aus. Dadurch steigt die Unfallgefahr, weil auf gefährliche Situationen womöglich zu spät oder falsch reagiert wird, warnt die Deutsche Verkehrswacht.

„Bewegung kurbelt den Kreislauf an“
Der Biowetterbericht hilft, Symptomen vorzubeugen. Dazu fragte die „Krone“ Meteorologin Kathrin Götzfried. 

„Krone“: Welche Beschwerden treten bei welchen Wetterlagen am häufigsten auf?
Kathrin Götzfried: Bei Wetterumschwüngen gibt es die meisten Probleme. Hier kommt es vor allem zu Kreislaufirritationen, Narben- und Phantomschmerzen sowie zu Konzentrationsstörungen, Unruhe und Reizbarkeit. Föhn oder generell starke Warmluftzufuhr lösen oft Kopfweh, Mattigkeit und Schwindel aus. Betroffen sind besonders Menschen mit niedrigem Blutdruck. Kaltluftzufuhr und Kälte setzen hingegen Menschen mit hohem Blutdruck und Herzleiden zu. Nasskaltes Wetter belastet die Gelenke und kann Symptome bei Rheuma und Asthma verstärken.

Wie wird das Biowetter bestimmt?
Die Einschätzung der Reize erfolgt über die Bestimmung der Wetterlage und der Drucksysteme. Stellt sich etwa an der Vorderseite eines Atlantiktiefs eine südwestliche Strömung mit Föhn an der Alpennordseite ein, muss man hier mit Kopfweh rechnen. Allerdings sind die Reaktionen von Menschen auf diese Einflüsse sehr unterschiedlich. Sie reichen von sehr stark bis nicht vorhanden.

Welche Tipps haben Sie gegen Wetterfühligkeit?
Bewegung kurbelt den Kreislauf an. Durch Ablenkung mittels Aktivitäten an der frischen Luft gehen die Beschwerden oft schon zurück. Die Vermeidung von Genussgiften, ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie vitaminreiche und abwechslungsreiche Ernährung unterstützen den Organismus in seinen Funktionen. Bei Koliken ist es besser, seinen Diätplan genau einzuhalten. Herzpatienten, Menschen mit hohem Blutdruck und Asthmatiker sollten körperliche Anstrengungen bei Kaltluftzufuhr meiden. Sonnenschein wirkt sich positiv aufs Gemüt aus und vertreibt depressive Verstimmungen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele