Anschlag

Bestärkte Terrorkomplize den Wien-Attentäter?

Terroranschlag in Wien
Terroranschlag in Wien (c) imago images/CHROMORANGE (Franz Perc via www.imago-images.de)
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Jener Mann, der mit dem Wien-Attentäter engen Kontakt pflegte (die beiden standen früher sogar gemeinsam vor Gericht), könnte diesem kurz vor der Tat den Rücken gestärkt haben.

Wien. Kurz nach dem Terroranschlag vom 2. November des Vorjahres wanderten einige Personen aus dem Umfeld des von der Polizei erschossenen Attentäters in U-Haft. Ein knappes Dutzend sitzt nach wie vor hinter Gittern. Darunter ein guter Freund des Attentäters: K. (22). In seinem Fall hat der Verfassungsschutz mittlerweile mehrere Bausteine zusammengetragen. Diese deuten darauf hin, dass K. den Attentäter K. F. (er hat vier Menschen getötet und 23 verletzt) zumindest angespornt hat.

Aus dem jüngsten Bericht des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, LVT: „Es besteht der Verdacht, dass K. den Attentäter in der Wiener Innenstadt (. . .) in seinem Entschluss zur Tat bestärkt hat.“

Tatsächlich haben K. (er hat türkische Wurzeln, gilt als streng gläubig) und ein gewisser B. den späteren Attentäter noch wenige Stunden vor dem Anschlag besucht. Angeblich um ein Buch zurückzugeben. Allein dieses Buch wurde nirgends gefunden.

Außerdem befürwortete K. in einem Instagram-Chat einen von K. F. abgefassten Kommentar, wonach Letzterer die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen wolle. Ein weiteres Puzzleteil besteht, wie bereits berichtet, darin: Am Tattag hat Attentäter K. F. im Lokal Le Salzgries Paris angerufen. Das – im Bereich der späteren Tatorte liegende – Lokal hatte aber geschlossen. Zur Zeit des Anrufs waren K. und B. gerade bei K. F. im 22. Bezirk auf Besuch. Am Mobiltelefon von K. fanden sich Suchwörter, die das Lokal betreffen. Inwieweit K. als Helfer von K. F. fungiert hat und was das genau mit dem Anschlag zu tun gehabt haben könnte, hat sich bisher aber noch nicht eruieren lassen.

Jedenfalls konnte festgestellt werden, dass K. Hunderte Videos von bedenklichen Islam-Predigern per Handy heruntergeladen hatte. K. war es auch, der derartige Videos in eine Chatgruppe stellte. Darunter, laut LVT, solche von Predigern wie „Ebu Hanzala, Ebu Muhammed, Ebu Haris und Ebu Tejma“. Letzterer, eigentlicher Name Mirsad Omerovic, ist in Österreich kein Unbekannter. Der salafistische Prediger hat versucht, andere zum Terrormord anzustiften, und sitzt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe ab.

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