Thrombosen sehr selten

Grünes Licht für Johnson-&-Johnson-Impfstoff in EU

Ausland
20.04.2021 16:27

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson kann in der EU nach Prüfung der EU-Arzneimittelbehörde uneingeschränkt verwendet werden. Allerdings empfiehlt die EMA, Blutgerinnsel als Nebenwirkung in den Beipackzettel aufzunehmen. Denn der Wirkstoff könne tatsächlich in sehr seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen auslösen, teilte die EMA mit Sitz in Amsterdam am Dienstag mit. In Österreich wird sich das Nationale Impfgremium Ende der Woche mit der EMA-Zulassung befassen.

Für seine Einschätzung habe der Sicherheitsausschuss der EMA alle derzeit verfügbaren Erkenntnisse berücksichtigt, wie die Behörde mitteilte. So auch die Berichte aus den USA über schwerwiegende Fälle von ungewöhnlichen Blutgerinnseln in Verbindung mit niedrigen Blutplättchenwerten, von denen einer tödlich endete. Bis zum 13. April 2021 hatten in den USA über sieben Millionen Menschen den Impfstoff Janssen des Herstellers Johnson & Johnson erhalten.

Keine spezifischen Risikofaktoren
Alle Fälle seien laut EMA bei Menschen unter 60 Jahren innerhalb von drei Wochen nach der Impfung aufgetreten, die meisten davon bei Frauen. Basierend auf den derzeit verfügbaren Erkenntnissen wurden spezifische Risikofaktoren nicht bestätigt. Die untersuchten Fälle mit Thrombosen waren denen sehr ähnlich, die nach Impfungen mit dem von AstraZeneca entwickelten Impfstoff Vaxzevria, aufgetreten sind.

16.800 Dosen liegen in Österreich im Lager
Nachdem die Blutgerinnsel nach Impfungen bekannt geworden waren, waren Impfungen mit diesem Präparat in mehreren Ländern vorläufig ausgesetzt worden. Auch in Österreich wird der Impfstoff Janssen derzeit nicht verimpft. 16.800 Dosen, die in der Vorwoche eintrafen, liegen noch beim Großhandel und wurden bisher nicht an die Impfstellen ausgeliefert.

Impfstoff hat derzeit nur „untergeordnete Rolle“
Das Nationale Impfgremium wird sich Ende der Woche mit den EMA-Empfehlungen befassen, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsministerium. Auswirkungen auf den heimischen Impfplan hat das laut Gesundheitsministerium kaum, da dieses Vakzin „aktuell eine untergeordnete Rolle spielt“, wie betont wurde. Der Schwerpunkt liege derzeit vor allem bei den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer. 

Nur eine Dosis notwendig
Der Impfstoff von Johnson & Johnson würde sich aufgrund der einfacheren Handhabung - es genügt ein Stich für die Vollimmunisierung, die Logistik ist unkompliziert - „vor allem für schwerer erreichbare Zielgruppen eignen“, hielt das Ministerium in einer Stellungnahme fest. Johnson & Johnson hat der EU die Lieferung von 200 Millionen Impfdosen im Jahr 2021 vertraglich zugesagt.

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