Die Bundesregierung hat für Mai Öffnungsschritte in Kultur, Sport, Gastronomie und Tourismus angekündigt. Der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV) pocht nun darauf, dass dies auch das Ende des Schichtbetriebs bedeuten muss. "Wir brauchen wieder fünf Tage Präsenzunterricht und Freizeitangebote für Jugendliche", fordert BEV-Sprecher Christoph Drexler. Es sei eine "gesellschaftliche Notwendigkeit", dass die Schulen als erstes geöffnet werden.

Derzeit gibt es nur an den Volksschulen an fünf Tagen pro Woche Unterricht im Klassenzimmer, alle älteren Schüler haben Schichtbetrieb. Sie sind in der Regel an zwei Tagen pro Woche in der Schule, an den übrigen seien sie mit "unbegleiteten Arbeitsaufträgen sowie digitalem oder hybridem Unterricht sehr unterschiedlicher Qualität konfrontiert", heißt es in der Aussendung. Der monatelange Ausnahmezustand habe Spuren hinterlassen: "Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erleben derzeit einen massiven Bildungsverlust gepaart mit sozialer Isolation und Verboten rund um die Uhr", so Drexler. Sie seien massiv psychisch belastet, die Motivation sei im Sinkflug.

Die Elternvertreter fordern, die Schule stattdessen "als starken Partner im Kampf gegen die Pandemie zu verstehen". Durch drei Tests pro Woche wäre im Vollbetrieb durch die indirekte Einbeziehung der Haushaltsangehörigen der Schüler ein regelmäßiges Screening von fast einem Drittel der Bevölkerung möglich, so ihr Argument. In Kombination mit den Impfungen der Lehrer und Hygienekonzepten sei Schule im Vergleich zu anderen stark frequentierten Bereichen des öffentlichen Lebens ein sicherer Ort.

Öffnungsschritte ohne eine Umstellung des Schulbetriebs würden außerdem in jenen Bereichen, die nun geöffnet werden sollen, beträchtliche Schwierigkeiten nach sich ziehen, warnen sie. Immerhin seien Berufstätige ja oft gleichzeitig Eltern mit Betreuungspflichten.