Selbst Corona kann Kärntner Jungunternehmer nicht vom Gründen abhalten. Gute Beispiele dafür finden sich im Build-Gründerzentrum im Klagenfurter Lakesidepark.

Individuelles Zeitmanagement

Etwa Heike Glantschnig (22) aus Poggersdorf und Daniel Stippich (24) aus St. Andrä mit ihrer Zeitmanagement-Software. „Wir haben unser Unternehmen Alpsware im letzten Frühjahr gegründet, mittlerweile sind wir eine GmbH“, sagt Glantschnig. Sie hat Digital Business Management studiert und gemeinsam mit Daniel Stippich, erfahrener Systemadministrator, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.

Heike Glantschnig und Daniel Stippich konzentrieren sich auf Klein- und Mittelunternehmen
Heike Glantschnig und Daniel Stippich konzentrieren sich auf Klein- und Mittelunternehmen © Daniel Waschnig Photography

„Mit unserer Software zum Zeitmanagement wollen wir ein flexibles, kostengünstiges und individuelles Angebot für Klein- und Mittelunternehmen schaffen“, sagt Glantschnig. Die Anforderungen einer Tischlerei und einer Gärtnerei seien völlig verschieden. Die Idee wurde aus dem Maturaprojekt von Stippich heraus entwickelt. „Wir bieten aber auch Dienstleistungen für Betriebe, im Bereich Digitalisierung an“, sagt Glantschnig. Die Unternehmer, auch privat ein Paar, wohnen beide noch bei ihren Eltern. „Das ist finanziell eine Erleichterung“, sagt Glantschnig. Nächstes Jahr soll ihre Software auf den Markt kommen.

Nachhaltige Plastikmöbel

Nachhaltige, hochwertige Designmöbel aus Joghurtbechern und PET-Flaschen bieten Arno Trinkl (34) und Wolfgang Rauter (34), beide aus Villach, an. „Wir haben im Jänner 2020 unser Unternehmen „trastic“ gegründet“, sagt Trinkl. Die Idee zu Plastikmöbeln entstand beim Bau der Eigenheime. „Wir haben nach etwas völlig anderem, etwas Nachhaltigem gesucht“, sagt Trinkl, der mit Rauter schon seit 20 Jahren befreundet ist. Denn auch Holz sei nicht immer nachhaltig.

Den Weinständer aus recycelten Plastik gibt es im Online-Shop von "trastic"
Den Weinständer aus recycelten Plastik gibt es im Online-Shop von "trastic" © Sarina Dobernig

Ausgangsprodukt für Möbel, Tische und Accessoires sind große Platten aus recyceltem Kunststoff. Für eine Platte werden zunächst bis zu 10.000 Joghurtbecher zu sogenannten Flakes gehäckselt. „Durch diese entsteht die individuelle Optik und die Farben“, sagt Trinkl. Die Flakes werden gepresst und erhitzt. „Dann wird die Platte abgekühlt und fixiert“, sagt Trinkl. Die Platten werden händisch weiter verarbeitet. Die bisher von einem Kooperationspartner hergestellten Platten werden bereits in zwei bis drei Wochen in Villach vom Band laufen. „Auch der Kunststoff kommt aus der Region.“

Hotelgästen ein Extra bieten

Kurz vor der Unternehmensgründung steht das Start-up „NeedNect“ von Ines Ganner, Fabio Wilhelmer und Raphael Duhs. „Wir wollen eine Software anbieten, die den Aufenthalt im Hotel personalisiert. Hotel und Gast sollen auf unsere Plattform miteinander verbunden werden“, sagt Ganner. „Der Gast soll auf unserer webbasierten Plattform seine Wünsche und Vorlieben bekannt geben“, sagt Ganner.

Ines Ganner und Fabio Wilhelmer sind nicht nur geschäftlich, sondern auch privat ein Paar
Ines Ganner und Fabio Wilhelmer sind nicht nur geschäftlich, sondern auch privat ein Paar © Daniel Waschnig Photography

So könne das Hotel bereits im Vorfeld einen maßgeschneiderten Angebotskatalog zusammenstellen. „Für die Gäste ist die Anwendung kostenlos, die Hotels bezahlen für unsere Software“, sagt Ganner. Mit dem 24-jährigen Raphael Duhs aus Feldkirchen, hat sich das Paar einen IT-Spezialisten ins Team geholt. Sobald der Tourismus hochfahre, wollen die Jungunternehmer startbereit sein. „Gästen soll ein Extra geboten werden“, so Ganner