Ärztekammer fordert Unterstützung für Asthma-Mittel

Asthma-Inhalatoren sind wichtige Therapiebegleiter.
Hintergrund: Oxford-Studie zeige ermutigende Ergebnisse für den Einsatz von Budesonid.

Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, hat das Gesundheitsministerium aufgefordert, den Einsatz des Wirkstoffs Budesonid gegen Covid-19 "tatkräftig zu unterstützen". Bei einer im Fachmagazin "The Lancet" publizierten Studie konnte durch Einsatz des inhalierten Wirkstoffs, auf dem einige gängige Asthmasprays basieren, die Wahrscheinlichkeit von schweren Verläufen um 90 Prozent reduziert werden.

Fortschritt

"Das kann ein bedeutender Fortschritt für uns sein, weil die Behandlung mit dem Wirkstoff drei Tage nach Symptombeginn erfolgt. Das macht einen Riesenunterschied", sagte Steinhart, auch Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Schon jetzt würden in Spitälern Steroide zur Behandlung eingesetzt werden. "Doch drei Tage nach Symptombeginn kommt niemand ins Spital, da sind die Erkrankten zuhause oder suchen ihren Hausarzt auf", betonte Steinhart.

Zu  Beginn

Die Studie lege nahe, dass es bereits am Beginn einer Infektion eine Chance gebe, schwere Verläufe zu verhindern und die Spitäler so zu entlasten. Dass der sofortige Schutz vor einer schweren Erkrankung auch helfen könnte, Long-Covid-Erkrankungen zu vermeiden, sei perspektivisch ebenfalls ermutigend. In der Studie wurde Budesonid sieben Tage lang genommen, bei zwei Inhalationen pro Tag.

"Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um Tote, Erkrankungen und Long-Covid-Fälle zu minimieren, bis wir endlich durchimpfen können. Das wird ja bekanntlich leider noch dauern, da wir einen gravierenden Impfstoffmangel haben", sagte Steinhart. "Das Ministerium sollte sich bei Budesonid um die Unterstützung von entsprechenden Folgestudien, internationale Vernetzung und standardisierte Therapieoptionen kümmern", forderte Steinhart abschließend.

 

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