Kärnten übernimmt ersten Intensivpatienten aus dem Osten

Kärnten übernimmt ersten Intensivpatienten aus dem Osten
Das Land Kärnten hat aus den überlasteten Spitälern im Osten den ersten Intensivpatienten übernommen. Weitere könnten folgen.

Immer wieder wurde die Unterstützung aus den Bundesländern für die überlasteten Intensivstationen im Osten Österreichs angeboten. Kärnten hat nun den ersten Intensivpatienten aus dem Burgenland übernommen "Die Person ist kein Corona-Intensivpatient, da der Transport dieser Erkrankten sehr schwierig und nur mit viel Aufwand möglich ist", erklärte Gerd Kurath, Sprecher des Landes nach der Kooridinierungssitzung des Landes Kärnten vor Journalisten. Weitere Intensivpatienten aus Ostösterreich könnten übernommen werden, um genügend Betten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland für Covid-Fälle zur Verfügung zu halten. 

Unterdessen spitzt sich die Situation in den Wiener Spitälern immer weiter zu. Wie die APA berichtet, gab es am Dienstag einen neuen Höchststand mit 233 Patienten auf den Intensivstationen, wie aus den Daten von Innen- und Gesundheitsministerium hervorgeht. Nun werden neue Maßnahmen getroffen. Der Gesundheitsverbund ist in die konkrete Planung einer neuen Stufe neun gegangen, um weitere Reserven zu mobilisieren. Dazu zählt auch die gegenseitige Unterstützung der Bundesländer in Sachen Intensivbetten.

Höchste Stufe 

Aufgrund der steigenden Patientenzahlen und Prognosen ist in Wiens Spitälern die derzeit höchste Stufe acht des Spitals-Stufenplans, mit der die Kapazitäten gesteuert werden, bei den Covid-Intensivbetten aktiviert. In dieser sind 310 intensivmedizinische Betten für die Betreuung von Covid-Patientinnen und -Patienten vorgesehen. Auch wenn diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht voll benötigt werden, sei die Aktivierung der Stufe acht notwendig gewesen, „damit wir rechtzeitig Betten haben, wenn wir sie brauchen“, erklärte die Sprecherin. Denn für die nunmehrige Freimachung von Betten würde mehr Zeit benötigt werden, da sie im Regelfall derzeit noch belegt seien und man abwarten müsse, bis sich der betreffende Patient bzw. die betreffende Patientin fit genug sei, um die Station zu wechseln.

Um angesichts der steigenden Covid-Patientenzahlen und der Prognosen noch weitere Betten-Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, arbeitet der Wiener Gesundheitsverbund außerdem an einer neuen Stufe neun. „Die Stufe ist in Ausarbeitung. Wir sind mit Hochdruck dran“, sagte eine Sprecherin der APA. Verbunden ist damit wohl auch eine weitere Reduktion von Leistungen. Konkrete Details dazu gibt es nicht, aber sie versicherte: „Unser Ziel ist es immer, dass wir den Akutbetrieb so gut es geht aufrecht zu erhalten.“

Aufstockung der Betten 

Erste Details zur Stufe neun gibt es unterdessen schon von den Ordensspitälern, die neben den Privatspitälern die städtischen Häuser bei der Patientenversorgung flankieren. Hier wurde am Dienstag eine weitere Aufstockung von Intensiv- und Normalbetten für Covid-Patienten bekannt gegeben. Das hat auch Auswirkungen auf den Spitalsbetrieb, wie Manfred Greher, Sprecher der Ordensspitäler und Ärztlicher Direktor des Herz-Jesu Krankenhauses, in einer Aussendung erläuterte: "Die zunehmende Inanspruchnahme unserer Intensivstationen durch Covid-Patientinnen und Patienten macht es inzwischen, je nach Schwerpunkt eines Ordensspitals in unterschiedlicher Weise, unumgänglich, zahlreiche nicht dringende Operationen zu verschieben. Diese müssen an die nun geringere Intensivbetten-Kapazität angepasst werden. Derzeit handelt es sich dabei um elektive, also nicht akut erforderliche Eingriffe.“

Voll aufrechterhalten werden hingegen zum Beispiel Krebsbehandlungen, Schlaganfall- und Herzinfarktversorgung, chirurgische Noteingriffe, Augenoperationen, Palliativversorgung, Akutgeriatrie und die geburtshilfliche Versorgung.

Aktuell werden auf Wiens Intensivstationen 233 an Covid-19 erkrankte Personen betreut, um neun mehr als am gestrigen Montag. Besonders deutlich wird das starke Patientenplus in den Krankenhäusern, wenn man auf die Zahlen über einen längeren Zeitraum blickt. Im Wochenvergleich müssen um 27 Personen mehr intensivmedizinisch betreut werden. Das ist ein Plus von 13,1 Prozent.

Zahl der Patienten steigt

Was generell die Hospitalisierungen anbelangt, so liegen insgesamt 783 Menschen aufgrund einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus - ebenfalls so viele wie noch nie. Das sind um 37 mehr als am gestrigen Montag - und um 55 mehr als noch vor einer Woche (plus 7,6 Prozent). Die Gesundheitsverbund-Sprecherin berichtete in diesem Zusammenhang von einem “massiven Patienten-Zuwachs„ zwischen vergangenem Freitag und dem heutigen Dienstag auf der Normalstation.

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