Deutsche glauben nicht an Merkels Impfversprechen

Deutsche glauben nicht an Merkels Impfversprechen
Aktuelle Umfrage zeigt, dass eine klare Mehrheit bei unseren Nachbarn nicht glaubt, bis September eine Impfung zu kriegen.

Eine Impfung für jeden Impfwilligen in den nächsten 100 Tagen, so lautet das Versprechen von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. Glauben das die Österreicher nach so vielen Monaten des hin und her? Unsere deutschen Nachbarn jedenfalls wollen den Versprechen ihrer Kanzlerin, was das Impfen betrifft, keinen Glauben mehr schenken.

Bis September

Angela Merkel hat mehrfach angekündigt, bis zum 21. September allen impfwilligen Erwachsenen in Deutschland ein entsprechendes Angebot machen zu wollen. Doch die Skepsis wächst. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwartet nur knapp ein Viertel (23 Prozent), dass das Ziel eingehalten wird, bis zum 21. September jedem Impfwilligen eine Corona-Impfung anzubieten. 62 Prozent rechnen dagegen nicht damit. 15 Prozent machten keine Angaben.

Trend nach unten

Das Vertrauen in dieses Versprechen ist gesunken: In einer vergleichbaren YouGov-Umfrage Anfang Februar hatten noch 26 Prozent daran geglaubt, dass das Ziel erreicht wird. 57 Prozent hatten schon damals kein Vertrauen in das Versprechen. Die Corona-Impfungen sind in Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder den USA schleppend angelaufen. Nach Ostern sollen sie auch in bundesweit 35 000 Hausarztpraxen starten und dort allmählich hochgefahren werden. Später sollen auch Fachärzte, Privatärzte und Betriebsärzte mitimpfen.

12 Prozent geimpft

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Samstag sind gut zwölf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft worden - mehr als zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger. 4,3 Millionen Menschen haben demnach bereits die zweite Impfung erhalten. Minister Spahn hatte am Sonntag gesagt: „Wer vollständig geimpft wurde, kann beim Reisen oder beim Einkaufen wie jemand behandelt werden, der ein negatives Testergebnis hat.“ Spahn bezog sich auf eine Auswertung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse durch das Robert Koch-Institut (RKI), die auch an die Bundesländer geschickt wurde.
 

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