Samstag ist Markttag

Wie ein Besuch bei Freunden: Märkte sind der neue In-Treffpunkt. Es gibt sie in (fast) allen Bezirken Wiens – zum Glück.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Den Borough Food Market in London, den Mercato Centrale in Florenz, den Käsemarkt in Alkmaar, den Viktualienmarkt in München: früher blickten wir neidisch in andere europäische Städte, jetzt haben wir die schönen Märkte seit einiger Zeit auch bei uns. Bobos und Hipster sei an dieser Stelle gedankt, den modernen Standlern und heimischen Erzeugern von Brot, Käse und Gemüse auch. Sie alle haben zu den Erfolgen der Märkte beigetragen.

Und dann ist es natürlich auch die Gastronomie, die einen Markt erst so richtig lässig macht. Derzeit durch Lockdowns stark geschwächt, sind sie es, die die Menschen anziehen. Das Himmelblau am Kutschkermarkt, das Kaas am Karmelitermarkt, das Rochus am Rochusmarkt, und die (zu) vielen Restaurants am Naschmarkt sorgen dafür, dass zu den Einkäufern auch noch die Kaffee- und Proseccotrinker kommen. Zusätzliche Klientel und damit noch mehr Lebendigkeit auf den Märkten.

Was die Menschen auf den Märkten finden?

Es ist wie der Besuch bei guten Freunden. Unsere Kuchen-Karin im Les Gourmandises am Sonnbergmarkt weiß, was wir gerne essen; Takan am Kutschkermarkt begrüßt uns immer mit dem richtigen Sprudel-Getränk und kocht uns die Seafood-Pasta, wie wir sie lieben.

Nein, man muss die Märkte nicht mehr in den fernen europäischen Städten suchen, wir haben sie (mit ein bisschen Verspätung) jetzt auch selbst. Sogar neue Märkte kommen hinzu: Wie jener in der Lindengasse/Ecke Neubaugasse, immer mittwochs, als Wochenmarkt und After-Work-Treffpunkt bis 20 Uhr. Weil genau das machen die Märkte aus. Sie sind Treffpunkt in einer Zeit, wo das mit dem Einander-Treffen nicht ganz so leicht ist. Wobei: So ein bisschen reisen, das wär zur Abwechslung auch wieder mal was.

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