Der neue Sportdirektor des deutschen Schwimmverbandes (DSV) ist seinen Job nach nur einem Tag wieder los - eine mehrere Jahre alte Bordellwerbung wurde ihm zum Verhängnis ...
Dirk Klingenberg sollte den gefeuerten Thomas Kurschilgen als DSV-Sportchef ersetzen und war bereits der Öffentlichkeit präsentiert worden. Doch nun machte der Verband einen Rückzieher. Hintergrund sei „ein frivoler Bericht aus der Vergangenheit Klingenbergs“. Das sei, obwohl kein juristisches Fehlverhalten vorliege, mit „den hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes nicht vereinbar“, hieß es in der Mitteilung.
„Wir haben uns gemeinsam mit Herrn Klingenberg offen zu den entstandenen Diskussionen ausgetauscht und sind auch gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass er im Sinne des Verbandes den Posten des Sportdirektors nicht antreten wird“, so DSV-Präsident Marco Troll.
Werbeaktion wird zum Verhängnis
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll es sich beim „frivolen Bericht“ um Bilder im Berliner Groß-Bordell „Artemis“ handeln, die vor sieben Jahren entstanden sind. Damals war der ehemalige Wasserballer mit Prostituierten zu sehen. Das sei eine Werbeaktion beim Sponsor seines Wasserball-Teams gewesen. „Wir wollten zur Oldie-WM und mussten alles selbst zahlen. Da kam das Sponsoring von 3000 Euro für Bademäntel und die Reisekasse genau richtig“, wird Klingenberg von der „Bild“ zitiert.
„Nichts Verbotenes getan“
Er habe „nichts Verbotenes getan“ und finde „das auch nicht frivol. Das hat rein gar nichts mit Missbrauch oder anderen strafbaren Handlungen zu tun.“ Der Vorstand des Schwimmverbandes habe gewusst, dass es die Bilder gibt, und ihn dennoch zum Sportdirektor ernannt. Nun sei „wohl der Druck zu groß“ geworden. „Dass der DSV einknickt, finde ich schade. Es gibt eine Angst-Kultur, da das Image eh zurzeit am Boden ist.“
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