Bergungsteams haben nach intensivem Einsatz das mächtige Containerschiff wieder flottbekommen. Ein „Presse“-Lokalaugenschein.
Und dann bewegte sie sich doch. Nach langen, mühseligen Arbeiten kam am Montagfrüh die erste Erfolgsmeldung: Das gewaltige Containerschiff Ever Given, das seit fast einer Woche den Suezkanal blockiert hat, sei wieder in „einen schwimmenden Zustand“ gebracht worden. Und am Suezkanal wurde das mit Applaus und Hupkonzerten gefeiert. Am Nachmittag teilte dann der Kanalbetreiber mit, dass der Verkehr für den international so wichtigen Schifffahrtsweg wieder freigegeben werden könne. Die Bergungsteams hatten Tag und Nacht keine Mühe gescheut, um das riesige Schiff wieder flottzubekommen. Davon konnte sich auch „Die Presse“ bei einem Lokalaugenschein überzeugen. Langsam tuckerte das Boot vom Hafen der Stadt Suez, am südlichen Eingang des Suezkanals, in Richtung Norden. Am Ufer schien nur ein wenig Licht von den Dörfern herüber.
Der Großteil des afrikanischen Ufers besteht aus Feldern, im Osten auf der asiatischen Seite erstreckt sich die Wüste Sinai. Dann tauchte sie langsam auf: die Ever Given. Das beleuchtete Containerschiff war schon aus vielen Kilometern Entfernung auszumachen. Je näher man kam, umso deutlicher wurde, wie gigantisch dieses Schiff ist, das ab vorigen Dienstag die einzige südliche Fahrrinne blockierte.