Lage „angespannt“

Immer mehr Spitäler verschieben Operationen

Österreich
26.03.2021 06:47

Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Corona-Patienten in Österreichs Spitälern werden bereits in fast allen Bundesländern wieder nicht dringliche Operationen verschoben. Dabei zeigt sich aber, analog zur Infektionslage, ein starkes Ost-West-Gefälle. Während die Lage in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland besonders angespannt ist, ist die Situation etwa in Vorarlberg und Tirol noch stabil.

Besonders schwierig ist die Lage in der Bundeshauptstadt, hier liegen im März so viele Covid-19-Patienten auf Intensivstationen wie noch nie seit Beginn der Pandemie. In den städtischen Spitälern wurde bereits in der Vorwoche damit begonnen, nicht dringende, planbare Operationen an Ordens- oder Privatspitäler auszulagern. Wo dies nicht möglich ist, werden Termine verschoben. Außerdem werden mehr verfügbare Betten geschaffen.

In Niederösterreich stellt sich die Situation bei den noch zur Verfügung stehenden freien Intensivbettenkapazitäten laut Landesgesundheitsagentur „angespannt“ dar. Um sicherzustellen, dass die zur Aufrechterhaltung der Notfallversorgung erforderlichen Intensivbettenkapazitäten verfügbar sind, werden einzelne nicht dringliche Operationen verschoben. Die notwendigen Personalressourcen seien aber vorhanden, hieß es.

Ernste Lage im Burgenland
Die Lage auf den Intensivstationen ist im Burgenland ernst, Betten und Personal geraten laut den Krankenhausbetreibern zunehmend an ihre Grenzen. Auch hier werden derzeit zahlreiche nicht dringend erforderliche Operationen verschoben. Die KRAGES gab im APA-Gespräch an, schon in Kontakt mit anderen Bundesländern zu sein, um die Möglichkeiten einer Überstellung von Patienten auszuloten.

Kärnten könnte noch Patienten aufnehmen
„Es gibt immer wieder Tage, wo wir an die Grenzen kommen, dann werden für den nächsten Tag geplante Operationen hintangestellt“, erklärte Kärntens Intensivkoordinator Rudolf Likar. Jeder dringliche Eingriff werde gemacht, geplante Eingriffe müsse aber immer wieder verschoben werden, um genug Intensivbetten für Akutfälle zu haben. Aktuell gibt es in Kärnten 16 Corona-Intensivpatienten in den Spitälern. Zwei oder drei Patienten aus anderen Bundesländern könnte man nach Likars Einschätzung momentan aufnehmen.

Krisenstufe in Salzburg fast ausgereizt
Während in Salzburg in der ersten Welle mehr als 1000 Eingriffe verschoben wurden, sind seit 3. März 145 weitere dazugekommen. Zuletzt wurden im Bundesland 22 Patienten auf der Intensivstation betreut, die aktuelle Krisenstufe sei damit fast ausgereizt. „Werden es jetzt noch mehr, müssen wir bald andere Bereiche schließen.“ Am Mittwoch hätten sich die Spitalsträger im Land darauf geeinigt, dass Intensivpatienten nicht mehr nur im Uniklinikum oder im Krankenhaus Schwarzach, sondern auch in anderen Spitälern aufgenommen werden können.

Steiermark liegt „noch deutlich hinter dem Herbst”
In der Steiermark seien im Schnitt 90 Prozent aller Intensivbetten in den KAGes-Häusern belegt - mit oder ohne Pandemie. Da mit steigenden Zahlen bei den schweren Covid-19-Infektionen zu rechnen sei, müsse man aber vorsorgen. „Wir liegen noch deutlich hinter dem Herbst, haben also keine Panik, aber wir bereiten uns vor“, sagte ein Sprecher. Gut 50 Corona-Intensivpatienten würden derzeit in der Steiermark versorgt.

Oberösterreich stockt Kapazitäten auf
In Oberösterreich werden ab Montag die Bettenkapazitäten für Covid-19-Patienten aufgestockt, im Gegenzug kann es wieder zu Verschiebungen von Operationen kommen. Auf den Intensivstationen stehen ab Montag für Corona-Kranke statt 75 Einheiten 103 zur Verfügung, auf den Normalstationen wird ab 29. März die Anzahl der Corona-Betten von 300 auf 400 erhöht. Aktuell liegen im Bundesland 211 Personen auf Normal- und 56 auf Intensivstationen in Spitälern.

Lage in Tirol und Vorarlberg noch stabil
In Tirol und Vorarlberg war die Lage in den Spitälern stabil. Geplante Operationen würden derzeit nur „minimal verschoben“, die Gründe dafür hätten aber nichts mit Corona zu tun, hieß es von den Tirol Kliniken. Zwar gab es einen Anstieg der Corona-Patienten auf den Normalstationen, auf den Intensivstationen blieb die Auslastung aber im Rahmen.

In Vorarlberg standen am Donnerstag gesamt 52 Intensivbetten zur Verfügung. 25 davon waren belegt, davon nur eins mit einem Covid-Patienten. Es waren also noch 27 Intensivbetten für alle Patientengruppen frei.

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