Corona ließ Kriminalität in Österreich sinken

Corona ließ Kriminalität in Österreich sinken
Klärungsquote bleibt auf hohem Niveau. Die Gewalt ist gestiegen, die Gründe liegen aber auch in einer Gesetzesänderung.

Die gute Nachricht ist: Die Kriminalität ist auf einem historischen Tiefstand. Und nun die schlechte: Alle Polizeiexperten vermuten, dass sie nach Corona historische Höchstwerte erreichen könnte.

In diesen Minuten präsentiert Innenminister Karl Nehammer gemeinsam mit dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit (Franz Ruf) und dem Chef des Bundeskriminalamts (Andreas Holzer) die Kriminalstatistik für das Jahr 2020. Dabei gab es einen Rückgang von ohnehin schon niedrigen Niveau von über 11 Prozent bei den Delikten. Gleichzeitig liegt die Klärungsquote bei über 54 Prozent.

Um 10 Uhr stellen Innenminister Nehammer und Generaldirektor Ruf die Kriminalitätsentwicklung 2020 vor:

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Die Auswirkungen der verschiedenen Lockdowns sind in der jeweiligen Monatsstatistik enorm. Im vergangenen April etwa gab es fast ein Drittel weniger Kriminalität als im Vergleich zum Vorjahr. Im September erreichten die Zahlen fast schon wieder normale Werte, erst die Verschärfungen im Oktober und November brachten wieder Rückgänge von über 10 Prozent.

Corona ließ Kriminalität in Österreich sinken

Eher wenig überraschend ist, dass sich noch mehr Kriminalität in das Internet verlagert hat. In diesem Bereich gibt es ein Plus von über einem Viertel. Dass es nicht noch mehr ist, ist auch neuen Ermittlungsgruppen im Bundeskriminalamt zu verdanken, die sich in einzelnen Bereichen spezialisiert haben und zahlreiche Erfolge gefeiert haben.

 

Corona ließ Kriminalität in Österreich sinken

Sehr auffällig ist auch ein starkes Plus bei Sozialleistungsbetrug von beinahe 70 Prozent. Dies ist einerseits auf eine Zunahme durch Corona, aber andererseits auch durch eine neue Ermittlungseinheit bedingt.

Insgesamt sinkt die Gewaltkriminalität um 8,2 Prozent. Es gab nur 43 Mordfälle mit insgesamt 54 Opfern. Ein Plus von 13 Prozent Gewalt gab es zwar im häuslichen Bereich, dieser ist aber zu einem großen Teil auf neue Delikte zurückzuführen, die im vergangenen April eingeführt worden sind.

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Innenminister Nehammer verwies aber darauf, dass im vergangenen Jahr rund 6 Millionen Euro für Gewaltprävention ausgegeben worden ist. Fest steht aber auch, dass die Zahl der Wegweisungen von 8200 auf fast 9700 gestiegen ist.

Wenig überraschend gesunken ist die Zahl der Wohnungseinbrüche, die in Zeiten von Home Office nur wenig begabte Kriminelle verübt haben. Gestiegen ist in diesem Bereich nur die Zahl der Einbrüche in Kellerabteile, um knappe 10 Prozent.

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