Neues Buch

Slavoj Žižek: Hier marschiert der Kommunismus-Kitsch

"Nur durch die Disziplin der Arbeit": Slavoj Žižek bei einer Vorlesung in Wien.
"Nur durch die Disziplin der Arbeit": Slavoj Žižek bei einer Vorlesung in Wien.APA/Herbert Neubauer
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„Für einen neuen Kommunismus“ plädiert der slowenische Starphilosoph Slavoj Žižek in seinem neuen Buch. Was meint er damit? Das bleibt unklar. Klar ist für ihn nur: „Wir stehen am Beginn einer gefährlichen Reise.“

Arm ist sie ja nicht an originellen, manchmal zwangsoriginell anmutenden Wendungen, die Beziehung des slowenischen Starphilosophen zu Ideologie und Praxis des Kommunismus. Slavoj Žižek hat sich, nur zum Beispiel, als „paulinischen Materialisten“ definiert, die Diktatur des Proletariats verteidigt, eine „leninistische Perspektive“ gefordert, sich vom Marxismus distanziert. In seinem im letzten Herbst erschienenen Buch „Sex und das verfehlte Absolute“ gab er den Kritikern des Kommunismus „in gewisser Weise recht, wenn sie den marxistischen Kommunismus als unmögliche Fantasie hinstellten“.

So war man doch neugierig auf sein jüngstes Buch „Ein Linker wagt sich aus der Deckung“, immerhin trägt es den Untertitel „Für einen neuen Kommunismus“. Man konnte schließlich hoffen, dass Žižek uns endlich erklärt, warum er so treu an dieser – durch die Geschichte der letzten hundert Jahre doch etwas diskreditierten – Systembezeichnung festhält. Tatsächlich erklärt er schon bald recht pathetisch: „Die sich abzeichnende Bedrohung von Apokalypsen (ökologisch, digital, sozial) zwingt uns, den sozialistischen Traum eines ,gerechten‘ Kapitalismus aufzugeben und radikalere ,kommunistische‘ Maßnahmen zu ergreifen.“

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