20 Impfungen pro Stunde: Massenimpfaktion in Schwaz startet

20 Impfungen pro Stunde: Massenimpfaktion in Schwaz startet
76 Prozent der Impfberechtigen meldeten sich auch tatsächlich an. Die Polizei kontrolliert stichprobenartig Ausreisetests.

Im Bezirk Schwaz wird heute, Donnerstag, mit der Durchimpfung der Bevölkerung begonnen. Wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Virusvariante erhielt der Bezirk eine Sondertranche der EU. 48.500 Menschen haben sich für eine Impfung von Biontech/Pfizer angemeldet, das sind 76 Prozent der Impfberechtigten.

100.000 Impfdosen stehen zur Verfügung

Insgesamt stehen dem Bezirk 100.000 Impfdosen zur Verfügung, 64.000 Schwazer kamen für die Impfung infrage. Für die 39 Gemeinden gibt es 26 Impfstandorte. Seit Mittwoch werden die Impfdosen auf die Impfstandorte verteilt. Mit speziellen Kühltransportern der Pharmafirmen werden die Dosen gekühlt an die Standorte gebracht.

Eine logistische Mammutaufgabe, wie Herbert Forster, Tiroler Landesamtsdirektor im Ö1 Morgenjournal erklärt: "Das kann man sich nicht vorstellen wie eine Möbellieferung von drei Stühlen, sondern das ist schon etwas für Spezialisten mit entsprechenden Kühlfahrzeugen oder zumindest Fahrzeugen die eine entsprechende Kühlung des Impfstoffes sicherstellen."

Bis Sonntag werden alle Impfstandorte beliefert, die Weiterverteilung zu organisieren war ebenfalls eine Herausforderung. "Da ist jeder Impfstandort einzeln abgestimmt worden. Also entweder die Apotheken von denen dann die Dosen weiterverteilt werden oder aber direkt die Ärzte und Ärztinnen, die dann für die entsprechende Kühlung sorgen müssen", so Forster.

Gesprächsbedarf der Patienten

60 Ärztinnen und Ärzte des Bezirks sind im Einsatz. Sie hatten in den vergangenen Tagen viel zu tun, wie Ärztin Doris Schöpf berichtet: "Ganz viele brauchen eine Versicherung von ihrem behandelnden Arzt, dass das in Ordnung ist und die Impfung eine gute Sache ist. Und dass sie nicht in Gefahr sind. Und natürlich ich auch, dass die Impfung etwas ist, was ihnen gut helfen wird, damit sie vor der Erkrankung verschont bleiben."

Alleine in der Bezirkshauptstadt Schwaz wird von 7 bis 21 Uhr täglich geimpft. Damit will man rund 20 Impfungen pro Stunde schaffen. Fast so viele wie Impfweltmeister Israel. 

"Der Stich dauert ja nicht lange. Das ist das Schnellste. Und für Gespräche mit den Patienten ist dann auch noch Zeit. Manche haben keine Fragen, manche ein paar mehr. Und so hat man einen größeren Zeitpuffer", so Ärztin Schöpf.

 

Im gesamten Bezirk wird die Durchimpfung national und international von Medizinern und Virologen wissenschaftlich begleitet werden. Die Teilnahme daran ist freiwillig. Jeder Geimpfte der teilnimmt, muss nach der Impfung lediglich einen Fragebogen ausfüllen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten wird dann beobachtet, wie effektiv der Impfstoff ist. "Klarerweise erwarten wir uns einen starken Rückgang der Infektionszahlen. Und dabei können wir auch feststellen, wie weit die südafrikanische Variante im Bezirk Schwaz durch die Impfung zurückgedrängt wird", sagt Studienleiter Peter Willeit von der MedUni Innsbruck.

Ausreisetests für 14 Tage

Gleichzeitig endet um 0 Uhr die Ausreisetestpflicht für Tirol. Stattdessen gilt für maximal zwei Wochen eine Ausreisetestpflicht beim Verlassen des Bezirkes Schwaz. Polizei und Bundesheer werden dort stichprobenartig kontrollieren. Die generelle Ausreisetestpflicht in Tirol war in den vergangenen knapp vier Wochen in Kraft. Die nunmehrigen Kontrollen in Schwaz werden an 14 Stellen an Bezirksgrenzen, Autobahnauffahrten und Bahnhöfen stattfinden.

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