Corona sorgt für Fischerei-Boom

Corona sorgt für Fischerei-Boom
Die Zahl der Angler nahm in Salzburg stark zu, es gab so viele Fischerprüfungen wie noch nie.

Viel Zeit, wenig zu tun, kaum Möglichkeiten zu verreisen. Diese Voraussetzungen in Corona-Jahr 2020 haben in Salzburg offenbar dazu geführt, dass sich viele – vor allem – Männer neu für das Fischen begeistern konnten. Der Salzburger Landesfischereiverband berichtet in seiner Jahresbilanz von einem Rekordjahr.

„Es war schon auffällig, dass wir regelrecht gestürmt worden sind“, erklärt Daniela Latzer, Geschäftsführerin des Verbandes, dem KURIER. „Nach dem ersten Lockdown haben wir geglaubt, es wird ein ruhigeres Jahr. Das war definitiv nicht der Fall“, erzählt sie.

Mit 682 Fischereiprüfungen war 2020 ein absolutes Rekordjahr seit Einführung der Prüfungen 2014. „Üblicherweise haben wir 450 bis 500 Prüflinge“, sagt Latzer. Auch die Zahl der Jahreskartenbesitzer stieg um 277 auf 10.742 deutlich. „Viele Leute fuhren nicht auf Urlaub. Man konnte nur Wandern, Spazierengehen oder eben Fischen“, erklärt Latzer.

Zuwachs bei Älteren

Interessant ist die Altersverteilung der Neuzugänge. Am größten war der Zuwachs mit knapp fünf Prozent bei den über 60-Jährigen. Am zweitstärksten hat die Zahl der Fischer zwischen 30 und 40 Jahren zugenommen. Einen kleinen Rückgang gab es nur bei den Jugendlichen unter 18 Jahren.

Das Fischen war eine der wenigen Tätigkeiten, die – abgesehen von den zwischenzeitig geschlossenen Anglerteichen – durchgehend möglich war. Das fand auch in den Tageskarten seinen Niederschlag. 14.938 gebuchte Tagestickets bedeuten gegenüber dem Jahr 2019 einen Zuwachs um fast ein Drittel.

Andrang bleibt konstant hoch

Für die Angler ist die Freizeitbeschäftigung auch jetzt zu Beginn der Fischersaison gesichert. Neben den frei zugänglichen Freigewässern haben zwei beliebte Anglerteiche rund um die Stadt Salzburg bereits wieder geöffnet. Auch der Andrang dürfte groß bleiben. „Wir haben einige Prüflinge bereits auf den nächsten Termin verschieben müssen“, sagt Latzer.

Wie in so vielen Lebensbereichen hat Corona auch bei den Fischern die Digitalisierung beschleunigt. Tageskarten wurden vermehrt online gebucht. Auch die Prüfungsvorbereitung wird immer öfter über E-Learning absolviert.

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