Verloren. Liesbet van Loon aus Belgien kreiert mit "Monachopsis" eine farbintensive Welt, in der Protagonistin Debbie sich mit dem Gefühl der Isolation konfrontiert sieht.
Animationsfilm-Festival

"Tricky Women": 20 Jahre Animation aus Frauenhand

Seit 20 Jahren besteht das Animationsfilm-Festival "Tricky Women" in Wien und begeistert seine Fangemeinde mit nischigen Themen, geballten Talenten und der bunten Unendlichkeit.

Ein bisschen ist es so, als dürfe man in anderer Leute Träumen stöbern. Von einer surrealen Welt wird man in die nächste gesogen, hier ist sie gezeichnet in Schwarz und Weiß, da geformt aus Ton, hier in Sand gemeißelt, da ganz ohne Gegenstück in der hiesigen Welt gänzlich computeranimiert. "Anders als die meisten Spielfilme ist Animation nicht an das Physische gebunden. Was gezeigt wird, muss nicht wirklich existieren, das eröffnet ganz andere Räume", bringt es Waltraud Grausgruber auf den Punkt. Seit nunmehr 20 Jahren organisiert sie rund um den Weltfrauentag im März das "Tricky Women"-Animationsfilm-Festival in Wien. Weltweit ist es immer noch das einzige seiner Art, immerhin zeigt es ausschließlich Filme, die mindestens zur Hälfte von Frauen konzipiert wurden. Weshalb es auch international mindestens so bekannt ist wie in Österreich selbst. Einreichungen, Jurymitglieder und Rednerinnen stammen traditionell aus allen Ecken der Erde, weshalb gezeigte Programme auch durch ihre Vielfalt glänzen.

Der ausgelassenen Jubiläumsedition steht, wie könnte es anders sein, natürlich Corona im Weg. Schon letztes Jahr musste das Festival vor dem Virus kapitulieren. Am zweiten Tag des Festivals wurde der erste harte Lockdown angekündigt, verunsichert reisten internationale Gäste jäh ab, der Abbruch des Festivals schien die einzig verantwortbare Option. Heuer hat man gleich parallel die Online- zur Offline-Version des Festivals geplant, auf die man sich schließlich auch festlegen musste. "Natürlich befürchten wir eine gewisse Zoom-Müdigkeit in unserem Publikum, und einiges geht online auch verloren: Ein Film auf der Leinwand im Gartenbaukino ist ein anderer Film als jener am Desktop", räumt Grausgruber ein. Dafür könne man in diesem Jahr Menschen in ganz Österreich und darüber hinaus erreichen, was durchaus eine erfreuliche Perspektive eröffnet.

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