Neuerliche Attacke auf zweisprachige Ortstafeln

Nächtliche Sprayer überschmierten auf Eberndorfer Ortstafeln den slowenischen Namen Dobrla vas
Im Kärntner Bezirk Völkermarkt wurden wieder slowenische Ortsnamen auf sechs Schildern überschmiert.

Mit Schmieraktionen an zweisprachigen Ortstafeln haben es in Kärnten Unbekannte erneut auf slowenische Ortsnamen abgesehen. In der Gemeinde Eberndorf im Bezirk Völkermarkt sind in der Nacht auf Sonntag sechs Schilder besprüht worden, berichtete die Polizei. Nachdem auch schon am vergangenen Wochenende in Bleiburg und St. Kanzian politische Brandstifter mit Spraydosen unterwegs waren, verurteilte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Aktionen scharf und kündigte strenge Nachforschungen an.

Keine Hinweise auf Täter

In Eberndorf, auf slowenisch Dobrla vas, gab es, so wie in den Fällen in den vergangenen Wochen, keine Hinweise auf die Sprayer. Die Höhe des Sachschadens, der an den sechs Ortstafeln entstanden ist, war vorerst unbekannt. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Sachbeschädigung.

Nach den vorwöchigen Attacken in Bleiburg und St. Kanzian hatte sich auch Sloweniens Ministerin für Auslandsslowenen zu Wort gemeldet. Sie forderte von den Tätern ein Eingeständnis der unehrenhaften Aktionen und eine Entschuldigung. Dem Wunsch der Ministerin, die österreichischen Behörden mögen die Angreifer  aufspüren und bestrafen, verlieh Landeshauptmann Kaiser Nachdruck. „Wir leben im 21. Jahrhundert mitten im Herzen Europas. Ein Verhalten wie dieses ist für unsere aufgeschlossene und soziale Gesellschaft, zu der wir uns in den vergangenen Jahren entwickelt haben, völlig inakzeptabel“, sagte er.

Mit dem völkerverbindenden Festakt "100 Jahre Kärntner Volksabstimmung" habe man im Vorjahr ein klares Zeichen gesetzt. Einfalt, Engstirnigkeit und das ewig gestrige Denken hätten in der Alpen-Adria-Region nichts mehr verloren, sagte Kaiser. Er forderte: „Die Verantwortlichen müssen ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden.“

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