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Bayern-Star David Alaba wechselt zu Real Madrid

Nun ist es also fix! David Alaba (28) verlässt den FC Bayern München und wechselt zu Real Madrid. Den Medizincheck hat er bereits bestanden.

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David Alaba wechselt zu Real Madrid.
David Alaba wechselt zu Real Madrid.
Imago Images

David Alaba und Bayern München gehen fortan getrennte Wege! Der 28-Jährige verlässt den deutschen Fußball-Rekordmeister und wechselt zu Real Madrid nach Spanien. Das berichtet zumindest die spanische Sport-Zeitung "Marca". Laut einem Bericht habe Alaba bei Real einen Vierjahresvertrag unterschrieben.

Und das lässt sich das "weiße Ballett" auch ordentlich etwas kosten. Rund elf Millionen Euro pro Jahr soll der Österreicher bei den Madrilenen verdienen, heißt es in dem Bericht. Demnach soll der 28-Jährige ablösefrei von München nach Madrid wechseln. Real Madrid galt dabei schon länger als Favorit von David Alaba. Sein bisheriger Vertrag läuft im Sommer aus.

Keine Gespräche mehr mit Bayern

Alaba durfte seit 1. Jänner offiziell mit anderen Vereinen über eine Verpflichtung verhandeln, mit dem FC Bayern hatte es nach Differenzen bezüglich eines neuen Vertrags keine Gespräche mehr gegeben. Ein Wechsel nach Spanien hatte schon länger als erklärter Wunsch des 28-Jährigen gegolten.

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    Die Chronologie des Alaba-Pokers
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    Nach dem gescheiterten Transfer-Poker wurde Alaba hart kritisiert. Die Münchner Defensivschwäche im Vergleich zum Vorjahr wurde auch am Abwehrchef aus Wien festgemacht. Er gewann zuletzt nur 51 Prozent seiner Zweikämpfe. Hat der Leistungsabfall mit seiner offenen Zukunft zu tun? "Nein, absolut nicht", sagt Alaba gegenüber der "Bild". "Ich persönlich finde auch nicht, dass es für mich diese Saison so schlecht läuft und ich habe meinen Spielstil im Gegensatz zu letztem Jahr nicht verändert. Ich habe es schon oft erwähnt: Für mich zählt absolut nur, eine erneut erfolgreiche Saison mit dem FC Bayern zu spielen."

    Jetzt scheint seine Zukunft geklärt zu sein. Für Bayern-Trainer Hansi Flick macht das die Situation nicht leichter. Er hatte seit Sommer mehrfach öffentlich erklärt, Alaba unbedingt halten zu wollen. Das war ursprünglich auch der Plan des Klubs. Der ablösefreie Verlust des Publikumslieblings galt als "Worst-Case-Szenario".

    Die Verhandlungen über ein neues Arbeitspapier wurden aber im Herbst medienwirksam von den Bayern beendet, nachdem sich die Alaba-Seite nicht oder zu wenig auf den Verein zubewegt hatte. Es soll sich am Gehalt gespießt haben. Der ÖFB-Star soll 20 Millionen Euro Jahresgehalt (brutto) gefordert haben. Agent Pini Zahavi wurde von Ex-Bayern-Boss am Tiefpunkt des Pokers sogar als "geldgieriger Piranha" bezeichnet. Co-Berater und Vater George Alaba wehrte sich damals gegen diese Darstellung.

    Alabas Rolle in Madrid

    Gut möglich, dass Alaba an Madrid nicht nur der üppige Vertrag gereizt hat. Mit Bayern hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Unter anderem im Vorjahr zum zweiten Mal das Triple. Seit seinem Wechsel von der Wiener Austria schaffte er den Sprung aus der Bayern-Jugend zum Profi, wuchs zum vielleicht besten Linksverteidiger der Welt heran und wurde erst von Pep Guardiola, dann von Hansi Flick zum Innenverteidiger umfunktioniert.

    Real bietet neue Herausforderungen. Womöglich auch eine neue Position? Diese Frage bleibt wohl offen, bis sich Alaba tatsächlich zum ersten Mal das neue, weiße Trikot überstreift. Er machte in der Vergangenheit jedenfalls nie einen Hehl daraus, am liebsten im Mittelfeldzentrum spielen zu wollen. Das könnte sich auch bei den "Königlichen" als schwierig gestalten. Der Vertrag von Abwehrchef Sergio Ramos, Innenverteidiger, läuft ebenfalls im Sommer aus. Auch ihn dürfte es ins Ausland ziehen. Paris Saint-Germain oder einige englische Top-Klubs werden in Spanien als mögliche Destinationen genannt.

    Bayern im Umbruch

    Wie geht es für die Bayern weiter? Ein Jahr nach Thiago Alcantara wird der deutsche Rekordmeister also auch im kommenden Sommer einen absoluten Leistungsträger abgeben. Für den spanischen Spielmacher, dem sein Transferwunsch (FC Liverpool) nach einer exzellenten Saison erfüllt wurde, kassierte der Klub zumindest Ablöse. Alaba geht zum Nulltarif. Der Österreicher wird in der Abwehr eine große Lücke hinterlassen, war seit vielen Jahren auf verschiedenen Positionen und unter allen Trainern gesetzt.

    Ihn zu ersetzen wird schwierig und wohl teuer. Vor allem schmerzt sein Abgang aber die Fans. Unter den Stammspielern war er der letzte, der den Sprung aus der eigenen Jugend geschafft hatte. Sein Stellenwert bei den eigenen Anhängern: von unschätzbarem Wert.

    Allerdings haben die Bayern vor wenigen Jahren unter Beweis gestellt, in der Lage zu sein, gleich mehrere Abgänge von Klub-Ikonen abzufedern. Mit Arjen Robben und Franck Ribery wurde die einst gefürchtete Flügelzange wegen des jeweils fortschreitenden Alters abgegeben. Heute wirbeln auf ihren Positionen Serge Gnabry, Kingsley Coman und seit Sommer Leroy Sane. Die linke Abwehrseite, lange Alabas Stammposition, ist mittlerweile von Alphonso Davies besetzt – der Kanadier erfüllt diese Rolle bravourös.