Schülerproteste in Italien: Sie wollen endlich in die Schule zurück

Sit-ins in Rom
Nach fast einbem Jahr haben italienische Gymnasiaten das Distance Learning satt. Sie wollen endlich wieder ordentlich lernen.

In mehreren italienischen Städten ist es am Montag zu Protestaktionen gegen die Fortsetzung des Fernunterrichts gekommen. „Die Schulen sind seit fast einem Jahr geschlossen, das ist nicht mehr zumutbar“, kritisierten Schüler bei Sit-ins und anderen Aktionen. Während Kinder der Volksschulen wieder in die Klassen zurückkehren konnten, sind Schüler der höheren Jahrgänge weiterhin zum Distance Learning gezwungen.

Ursprünglich hatte die italienische Regierung angekündigt, dass ab Montag landesweit die Hälfte der Schüler aus den höheren Jahrgängen wieder in die Schule darf. Die Lombardei und ein Großteil der anderen Regionalregierungen entschieden nun jedoch, dass die älteren Schüler weiterhin zu Hause lernen müssen. Grund dafür ist, dass das öffentliche Verkehrssystem nicht aufgestockt werden konnte, um die erforderliche Distanz zwischen den Menschen beim Transport der Schüler zu garantieren.

Mehr Schulabbrecher

Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts ist von Region zu Region unterschiedlich geplant. Latium mit der Hauptstadt Rom will die Schulen am 18. Jänner für die älteren Schüler öffnen, Sizilien erst am 30. Jänner. Gegen diesen Beschluss der Regionen protestierte Bildungsministerin Lucia Azzolina. Sie warnte vor der Gefahr, dass die Zahl der Schulabbrecher zunehme. „Ohne Schule gibt es kein Wachstum, die soziale Unterschiede nehmen zu und dies auf Kosten der Schwächeren“.

Kommentare