Corona-Impfstrategie

Anschober: Bis Sommer noch „schwierige Monate“

Österreich
07.01.2021 12:32

Nach massiver Kritik am schleppenden Start kommt nun etwas mehr Bewegung in die österreichische Corona-Impfkampagne. Immunisierungen sollen laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vorgezogen werden. Mit der Zulassung eines zweiten Impfstoffs durch die EU-Kommission erwartet Österreich im ersten Quartal über eine Million zusätzliche Impfdosen, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz zur Impfstrategie erklärte.

Die Pilotphase der Corona-Impfungen sei sehr gut verlaufen - auch im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen. Nun gehe es „in die Breite“, betonte Anschober. Mit dem Impfstoff des US-Herstellers Moderna „werden unsere Handlungsmöglichkeiten wieder um Stück erhöht“. Der Gesundheitsminister sprach im Zusammenhang mit der EU-Zulassung des zweiten Vakzins erneut von einem „guten Tag für Europa und für Österreich“.

Anschober: Bis Ende der Woche 30.000 Geimpfte
Anschober verkündete das Ziel, dass es im Sommer für jeden Österreicher ein Impfangebot geben werden solle. So wolle man sich für den Herbst rüsten, damit eine Welle wie im Vorjahr verhindert werde. Bis aber genügend Österreicher geimpft und die Vakzine auch wirksam seien, werde es noch „schwierige Wochen und Monate“ mit dem Coronavirus geben. Bis Ende der Woche sollen rund 30.000 Menschen geimpft sein. Oberste Priorität haben weiterhin Bewohner und Personal in Pflege- und Seniorenheimen.

Tanner: „Impfung wirkungsvollste Waffe“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erklärte, dass mit der Zulassung des Moderna-Impfstoffs die „Hoffnung auf ein baldiges Ende der Krise verdoppelt“ worden sei. Denn die Impfung sei die „wirkungsvollste Waffe“ im Kampf gegen das Virus.

Covid-Sonderbeauftragter Clemens Martin Auer nahm die Bundesregierung gegen Vorwürfe in Schutz, wonach Zehntausende Impfdosen ungenützt gelagert würden. Eine Lieferung mit 61.000 Impfdosen sei „erst heute in Österreich eingetroffen“.

Covid-Sonderbeauftragter: Kein Mengen-, sondern Lieferproblem
„Dass die mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und jetzt von Moderna überhaupt zugelassen werden, weiß man erst seit November und Dezember“, unterstrich Auer den Umstand, dass diese Impfstoffe früher als erwartet Anwendung finden konnten. Für die 450 Millionen EU-Bürger bestehe jetzt das Problem, „dass die Liefermengen noch nicht ausreichend sind“, sagte der Sonderbeauftragte, jedoch gebe es insgesamt rund zwei Milliarden Dosen, die vertraglich zugesichert sind. Ein Mengenproblem habe man auf keinen Fall, eher ein Lieferproblem, lautete die Schlussfolgerung Auers.

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